Offener Garten mit netten Gästen
Am vergangenen Wochenende hatte ich zu den Tagen der Offenen Gärten in der Uckermark auch wieder meinen Hausgarten am Stadtsee für Besucher geöffnet.
Am Sonnabendvormittag war der Himmel stark bewölkt, sodass ich meine Zweifel hatte, ob der erste Tag trocken verlaufen würde. Petrus aber war uns gnädig und verschonte Lychen mit feuchtem Nass von oben. Ab 10.00 Uhr erwartete ich die ersten Gäste. Zehn Gartenfreunde führte ich bald den Hauptweg hinunter und erklärte meine Gewächse. Wer besonders neugierig war, konnte auf den schmalen Wegen durch Beete und Rabatten laufen, um sich vor allem die vielen verschiedenen Blumenarten aus der Nähe anzusehen. Ich hatte Tage zuvor Schilder angefertigt, auf denen die exotischen Pflanzen mit Namen, Herkunft und Verwendung gekennzeichnet waren. Das betraf vor allem meine Neuheiten, wie z. B. die jungen Baumdahlien, Jal-Tomaten Lulo oder die Spanische Salbei, die den Chia-Samen liefern soll. Das kleine blaue Meer der Rapunzelglockenblumen hatte ich genauso ins Blickfeld gerückt.
Die Vormittagsführung war gegen 11.30 Uhr beendet. Am Seeufer hatten wir Zeit zur Unterhaltung. Meine Gäste konnten sich mit Perilla-Tee, Kaffee, Kräuterquark-Schnittchen und Marmeladenbrote erfrischen und stärken.
Der Sonnabendnachmittag verlief ähnlich. Es kamen nicht allzu viele Gartenfreunde. 25 Personen hatte ich gezählt. Die meisten waren Urlauber, die schauen wollten aber an Einzelheiten zu den Gewächsen nicht groß nteressiert waren. Abends, nach 18.00 Uhr saß ich dann auch auf dem Treppensims am Haus vor dem Hof und machte mir so meine Gedanken, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn der Sonntag genauso verlaufen würde. Andererseits war mir klar, dass der Sonnabend immer für Einkäufe und Besorgungen genutzt wird. Viele nehmen sich an dem Tag nicht die Zeit für Ausflüge.
Nach der Nacht im tiefen Schlaf erwachte der Sonntag mit ersten Sonnenstrahlen am Morgen. Als die Uhr 10 schlug, ging sofort die Haustür auf. zuerst begrüßte ich die Damen, etwas später kamen die Herren herein. Mehrere Ehepaare, die sich untereinander kannten, kamen aus Neubrandenburg und Umgebung. Der Sonntag begann lebhaft. Tragende Feigenbüsche und die Bananenstauden auf dem Hof regten zu solchen Fragen an, wie ich sie denn im Winter schützte und was man aus den Feigen machen könnte.
Ebenso angeregt verlief die Unterhaltung im Garten während meiner Führung. Die Männer hielten ihre Fotoapparate bereit, liefen in die Beete und fotografierten die jungen Tomatillo, die mal blaue Früchte bringen sollen, die orangenen Ranunkeln und die rosa Glockenblumen. Lange unterhielten wir uns über die Freilandorchideen. Ich zeigte ihnen stolz meine bei Ebay im vergangenen Herbst ersteigerten Exemplare. Leider waren nur noch die vertrockneten Blüten zu sehen. Aber Knabenkraut, Sumpfstendelwurz und Bletilla striata, die Bambusorchidee, blühten noch wunderbar.
Auf der Wiese am Stadtseeufer hatte meine Hausmitbewohnerin Frau Mann zusätzlich Ciabatta-Schnitten (so heißt das wohl) serviert und ich Schmalzbrote mit Gewürzgurken, die mir Jutta sponsort hatte. Das war auch gut so, denn noch mehr Besucher hatten sich zu uns gesellt. Viel Spaß hatten wir alle mit den kuriosen Namen mancher Pflanzen und Sträucher wie der Pimpernuss, Spotty Dotty oder Lulo. Auch am Nachmittag waren Hobbyfotografen dabei. In guter Erinnerung bleibt mir das junge Pärchen aus Bernau. Auch mein talentierter Hausfassadengestalter Marko Zibell mit Frau überraschten mich mit ihrem Besuch, genauso wie meine ehemalige Arbeitskollegin Mandy Schmidt aus Metzeltin mit Freunden und Bekannten.
Öfter fragte ich natürlich meine Besucher, woher sie denn kämen. Es waren Gäste aus Schlewig-Holstein, aus der Rhön, aus Hessen, Berlin und anderen Regionen dabei, die hier in Lychen ihren Urlaub verbringen. Aus Prenzlau und Umgebung und aus dem angrenzenden Mecklenburg konnte ich Garten- und Naturliebhaber begrüßen.
Auf dem Hof nahmen sich die meisten von ihnen Pflanzen für ihre Gärten aus meinem Angebot mit.
Ab 16.00 Uhr gab es wie jedesmal Kaffee und Kuchen, lecker hausgebacken von meinen Freunden Familie Trottner und Benedix.
Es war ein schöner Sonntag. Mich hatte er etwas stark gefordert. Aber ich bin zufrieden und hoffe, einige meiner Besuchern im September wiederzusehen, weil wir alle sehen wollen, ob dann die Spinnenblumen in den verschiedensten Rot-, Violett-, Roso-, und Weißtönen blühen.
Allen meinen Helfern meinen herzlichen Dank, auch den Freunden, die mir gute Tipps und Ratschläge gegeben haben.