Venus-Spiegelei mit Spargel
Als ich gestern noch einmal über die Überschrift des vorangegangenen Artikels "Venusspiegelei" nachdachte, kam mir folgender Gedanke: Wenn nun jemand diese Überschrift mit hungrigem Magen liest oder vielleicht sogar ein Gourmet ist, liest er möglicherweise diese Überschrift ganz anders, als ich gewollt hatte, nämlich als "Venus-Spiegelei". Es kommt doch auf die Betonung an und auf das, was der Körper im Hinterkopf gerade erseht, nicht war?
Deshalb habe ich auch diese Leseweise heute kurz vor dem Mittagessen mit passendem Gericht ihre Berechtigung gegeben. Dafür bin ich in den Garten gegangen, um einen Kopfsalat zu schneiden und ein Sträußchen Venusspiegel zu pflücken.
Dann habe ich den wohl letzten Spargel der Saison zubereitet, bissfest in leicht gesalzenem Wasser gekocht, abgegossen und beiseite gestellt. Einige wenige Salzkartoffeln sollten nur als Beilage dienen.
Nun habe ich das Spiegelei in gutem Olivenöl gebraten und darauf geachtet, dass das Eigelb nicht zerläuft. Es hat geklappt.
Alle fertigen Zutaten habe ich auf den Teller gelegt und zum krönenden Abschluss eine Hälfte des Sträußleins an den Rand des Salatblattes mit den Tomatenvierteln gelegt, um zum Schluss den weißen Teil des Spiegeleis mit den violetten Blüten des Venusspiegels zu garnieren.
Eigentlich wollte ich erst im kommenden Frühjahr einen kleinen Venusspiegel-Salat probieren, aber die zweideutige Überschrift - die hat mich dazu bewegt, hier Klarheit zu schaffen und vor allem den Appetit zu stillen.
Ich wünsche allen meinen Freunden und Besuchern besonders guten Appetit an diesem Wochenende.