Die Heide blüht

Veröffentlicht auf von anais

In der Tangersdorfer Heide.
In der Tangersdorfer Heide.

Nach den Tagen der Offenen Gärten, die mir viel Freude bereitet haben, suchte ich wieder Ruhe und Entspannung in der freien Natur. Am besten gelingt mir das auf meinen Wanderungen mit dem Fahrrad. An verschiedenen Plätzen in der Lychener Umgebung war ich bereits öfter. Aber ein Gebiet, das ich bis dahin noch nie betreten hatte, ist die Tangersdorfer Heide. Sie befindet sich hinter dem früheren Waldbauerndorf und erstreckt sich nach Westen bis an die Ufer der Havel. In Richtung Osten geht sie über in die Annenwalder Heide. Auf der Landkarte ist das große Areal eingezeichnet als "Kleine Heide". Zur DDR-Zeit war das ganze Gelände gesperrt, denn es war Truppenübungsplatz der Roten Armee. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus dem Osten Deutschlands wurde in der Tangersdorfer Heide zwar nicht mehr geschossen, aber wegen der Verseuchung durch Munition blieb und bleibt bis heute das Gelände gesperrt. Nur auf den Wegen ist der Zugang und das Durchfahren erlaubt.

So schwang ich mich vor ein paar Tagen frühmorgens um 8.00 Uhr aufs Fahrrad und radelte über Hohenlychen die Asphaltstraße nach Templin entlang bis zur Abfahrt nach Tangersdorf. Durch den Ort zieht sich eine breite Sandstraße, genauso wie in früheren Zeiten. Nur eine junge Frau war emsig beschäftigt, das Laub vor dem Haus zusammen zu kehren. Ich hielt an und fragte, wie ich in die Heide kommen kann. Erstaunt schaute sie hoch zu mir und meinte, das könnte sie mir nicht sagen, denn dort wäre sie noch nie gewesen, weil dort das Betreten des Geländes verboten ist. Trotzdem aber sagte sie mir, ich müsste durch das Dorf durchfahren und weiter auf dem Waldweg nach Annenwalde. Nicht so recht zufrieden mit der Antwort trat ich wieder in die Petalen.

In der Dorfmitte beschrieb mir dann eine bessere Kennerin der Umgebung, wie ich zu fahren hätte. Ermutigt setzt ich den Weg fort. Ganz so einfach war es nicht, denn es ging erst einmal bergauf und bergab, bis ich nach einer halben Stunde an eine Wegkreuzung gelangte. Ich bog rechts ab auf einen breiten Waldweg, der gerade neu mit Erde und Schotter beschichtet wurde. Ein Arbeiter auf den Traktor mit Schiebegerät, freundlich, zeigte in Richtung Westen mit dem Hinweis, bis zur Heide wäre es nicht mehr weit. Gleich dahinten, wo ich lichter war.

Als ich dort ankam, schaute ich erst einmal auf das Warnschild fuhr aber weiter auf einen sehr sandigen Weg hangabwärts. Vor mir öffnete sich eine weite, lange Niederung mit Mooren, Fließen und kleinen Seen. Unbeschreiblich schön der Anblick. Glasklares Wasser rann über den Weg. Ich musste da durch und holte mir in meinen Laufschuhen nasse Füße. Oben auf dem Berg auf der anderen Seite angekommen war es schon gegen 10.30 Uhr. Wieder bot sich meinen Augen ein bezauberndes Bild. Das Heidekraut stand noch in schönster Blüte. Ich fotografierte, schaute immer wieder nach Motiven aus. Plötzlich leuchtete mir eine Rotkappe entgegen, ein guter Speisepilz. Ich fand gleich noch eine, nahm sie mit und wollte wieder weiter fahren. In dem Moment nahte ein Waldhüter im schwarzen Pkw. Er hielt, wie unterhielten uns. Ich fragte ihn nach dem Namen der Sumpf- und Wasserrinne. Er wusste es: Es ist die Milten-Rinne. Und er mahnte mich sehr freundschaftlich, ich sollte lieber nicht in die Waldflächen gehen und - aufmerksam sein, weil hier wieder der Wolf läuft. Ich bedankte mich für die Ratschläge, wusste auch, dass man den Wolf sehr selten zu Gesicht bekommt.

Nach einer Weile sah ich, zwei Pilzesammler, wie sie ihre Räder an Kiefernstämme stellten. Es waren zwei Himmelpforter. Sie ließen sich gerne fotografieren. Dieser Weg, immer geradeaus über die Bredereicher Landstraße, so versicherten sie mir, führte direkt nach Himmelpfort. Na, dahin wollte ich nicht. Einige Meter weiter stellte ich das Fahrrad wieder ab und pirschte doch durch den lichten Wildwuchs bis zum Hang mit wunderbarem Blick auf das sumpfige Tal. Als ich auf den mossbedeckten Waldboden blickte, stand dort alles voller Pfifferlinge. Ich nahm sie mit und setzte meine Wanderung fort bis zur Bredereicher Landstraße, um wieder nach Hause zurück zu fahren. Ich kam gerade zur Mittagszeit an. Die frischen Pilze bewahrte ich allerdings auf bis zum nächsten Tag.

Ich denke mal, direkt mitten drin in der Tangersdorfer Heide war ich noch nicht. Deshalb werde ich mal meinen Naturfreund Horst Benedix fragen, ob er mit mir gemeinsam dorthin fährt, denn er kennt sich bestens aus.

Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
Die Heide blüht
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K
Guten Abend Joachim,<br /> <br /> dieser Ausflug hat sich aber gelohnt für Dich. Nicht nur die traumhaft schönen Bilder, sondern auch die Pfifferlinge hast Du mit nach Hause genommen. So einen Ausflug würde ich auch mal gerne mit Dir unternehmen.<br /> <br /> Ich finde es schade, dass hier immer noch Sperrgebiet ist. Hätte man nicht das schöne Stück Land nach Munition und anderen militärischen Dingen absuchen und es davon befreien können? Wenn man bedenkt, dass heute Bomben in Großstädten gefunden werden aus dem II. Weltkrieg, dann könnte man das doch hier ändern!<br /> <br /> Vielen Dank, dass Du uns hier einen Eindruck vermittelt hast, den ich so nicht kannte.<br /> <br /> Liebe Grüße von uns allen aus dem Tanneneck.<br /> Katharina
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A
Guten Abend Katharina,<br /> ja, es wäre besser gewesen, wenn das Gelände schon von Munition gereinigt wäre. aber mein Freund Horst Benedix meint, Brandenburg hätte bisher dafür noch nicht das Geld bekommen.<br /> Vielleicht wird es mal. <br /> G Joachim
A
Guten Abend Joachim<br /> <br /> Ich wette, du hast deine nächsten Malmotive gefunden. Das werden wunderschöne Bilder. Ein Kieferwald, Heide, ein Bächlein. Pure Romantik. <br /> Ich denke der Wolf wird nichts tun. Sie greifen nur an, wenn sie Hunger haben. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, wenn er verletzt ist.<br /> <br /> lg Uli
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A
Hallo Joachim<br /> <br /> Nicht das BG auch noch Wölfe streichel will. Es ist schon anstrengend genug ihm die Wildschweine auszureden *lach<br /> <br /> lg Uli
A
Hallo Uli,<br /> vielen Dank für die lieben Sonntagswünsche. Ich war heute lange in der Stadt unterwegs. wir hatten den &quot;Tag des offenen Denkmals&quot;. Morgen machen wir wieder eine Radtour durch die Tangerdorfer Heide. Diesmal mit meinem Freund Horst Benedix, der sich dort gut auskennt. Vielleicht zeigt sich mal ein Wolf.<br /> LG Joachim
A
Guten Morgen Joachim<br /> <br /> Wölfe sind sehr scheu, Rehe und Hirsche auch. Vielleicht gelingt es dir doch noch.<br /> Einen schönen Sonntag dir und deinen Freunden.<br /> <br /> lg Uli
A
Guten Abend Uli,<br /> vielleicht wähle ich im Winter ein Foto aus, um es als Vorlage für ein Bild zu nehmen.<br /> Ich hätte gerne mal einen Wolf gesehen. Sie ducken sich oft, wenn sei Menschen sehen, mein mein Naturfreund Horst Benedix Ich habe in diesem Sommer auch kaum Rehe oder Hirsche gesehen. vielleicht wird's noch was.<br /> LG Joachim