Herbstpilze
Selbst im Oktober lohnt es sich, durch lichte Wälder zu laufen, um nach essbaren Pilzen Ausschau zu halten. Ich bin mit dem Fahrrad in eine Gegend gefahren, in der es ein weites Areal mit Kiefernwildwuchs auf sandigem Boden gibt. Dort gedeiht auf sonnigen Flächen auch das isländische Moos in leuchtendem Grau. Ein solches Biotop sagt dem Grünling und der Graukappe zu. Der Butterpilz gedeiht bis in den Herbst, und ab und zu zeigt sich noch ein Blutreizker als Spätkömmling seiner Art. An Wegrändern ist der Schirmpilz unübersehbar. Ich habe von allen etwas gefunden.
Zu Hause habe ich sie geputzt und gewaschen. Gründlich gewaschen sein will vor allem der Grünling, weil er sich beim Wachsen durch den Sandboden schiebt und und die feinen Körner überall an sich hat, auf dem grünbrauen Hut und zwischen den gelbgrünen Lamellen. Bei der Graukappe ist es nicht anders. Frische Butterpilze lassen den Sand auf ihren klebrigen Hüten haften. Nur der Blutreizker zeigt sich meistens etwas "ordentlicher".
Die gewaschenen Pilze habe ich hier mal alle auf einen Teller gelegt: Vorne leicht hellblau die Unterseite eines Hutes der Marone. Die Gelbgrünen sind Grünlinge. Vorn rechts an der Seite glänzt der Hut der Graukappe. Links hinten liegen Butterpilze mit der weißen Unterseite ihres Hutes. Das gelbliche Röhrenfutter habe ich entfernt. In leichtem Orange schimmert ein Stück vom Blutreizker, und hinten links breitet sich der Hut eines kleineren Schirmpilzes aus.
Lange habe ich sie nicht so liegen gelassen. Ich habe Zwiebeln geschnitten, Olivenöl in die Pfanne gegeben und die feinen Hutgesellen ordentlich bruzzeln lassen. Zum Schluss habe ich ein rohes Ei drüber geschlagen. Das bindet gut die Flüssigkeit. Mit einer Scheibe Dinkelbrot und geschnittenen Gurken und Tomaten als Salat habe ich alles als gesundes Abendbrot verzehrt. Ein Mischpilzgericht schmeckt besonders gut.
Der Grünling allerdings zeichnet sich durch seinen ganz eigentümlichen Geschmack aus - ganz leicht süßlich.