Roter Vogel und Schaukelfrauen
Während meines Besuches im Studio Hagen der Malerin Vera von Wilcken ist mir schnell das Gemälde mit dem Hund aufgefallen. Ich empfand ihn wie lebend auf seiner Decke liegend. Als ich vor dem Bild stand, um es mit Ruhe zu betrachen, kamen andere Besucher in das Studio hinein.
Und gerade in diesem Moment täuschten mich meine Sinne und Gedanken. Ich sah plötzlich den gleichen schwarzweißen Hund schwanzwedelnd zwischen den neuen Gästen herumlaufen. Ich zögerte nicht lange bei voller Gewissheit, der Hund gehörte zu den Besuchern, Ihnen das Gemälde zu zeigen: "Schauen Sie mal, das ist doch Ihr Hund. Sieht er nicht genau so aus wie gerade hier bei Ihnen in Natur. Das Bild würde ich an Ihrer Stelle gleich mitnehmen." Die Leute lachten, sagten auch etwas dazu und schauten sich dann die Ausstellung an.
Der Schwarzweiße ließ von Ihnen ab und lief wieder zu seinem Herrchen zurück, der die Galerie beaufsichtigte, weil die Malerin gerade abwesend war. "Auf dem Bild ist unser Hund", meinte er lächelnd zu mir, zu Hause auf seiner Decke gemalt." Er nannte mir auch den Namen des treuen Gesellen. Ich habe ihn aber leider vergessen.
Mir fehlten die Worte, und im Stillen sagte ich mir: "Du solltest nicht immer so vorlaut sein." Wieder neue Besucher betraten die Galerie. Betrachtungen und andere Gespräche lenkten von meinem gut gemeinten Faux-Pas ab.
Mir gefiel wieder der kräftig rote Vogel. Ich erkundigte mich nach dem Mystisch-Roten vor dem dunklen Gebirge. Der aber, so versicherte mir Vera von Wilcken, wäre z. ZT. noch woanders ausgestellt. Hier aber ist er seit dem vorigen Roten Faden immer zu sehen: www.anais2317.com/article-ausdrucksstarke-farben-im-studio-hagen-123546497.html
Die drei in schwarzweiß gemalten Bilder erschienen mir ebenfalls neu. Das Stillleben fand ich meisterhaft gemalt. Der Fluss stimmte mich nachdenklich.
Im Keramik-Atelier von Michaela Ambellan freute ich mich eine ganze Weile über die Schaukelfrauen, die dort alle ganz individuell und lebensfroh auf ihren Balken und Ästen durch die Lüfte baumelten. Wieder eine originelle Idee in der Gestaltungsvielfalt der Künstlerin. Es macht Spaß, die irdene Frauenwelt zu betrachten. Man bekommt gute Laune - genial.
Damit beendete ich den Roten-Faden-Lauf in diesem November für mich.
Ich wusste, dass auch die Kleine Galerie von Renate Trottner geöffnet hatte. Aber - ich habe es nicht mehr geschafft, dorthin zu fahren. Hier der Link, der den Blick in die Kleine Galerie öffnet:www.anais2317.com/2014/06/lychens-romantische-ecken-und-winkel.html