Will Lucy verreisen?
Wenn sie verreisen möchte, kann ich es ihr nicht verdenken. Das dunkle, nasse Novemberwetter gefällt nicht nur mir. Auch die Vierbeiner halten sich nicht lange im Freien auf. Sie ziehen die Wärme in der Wohnung vor. Wenn sie nicht gerade irgendwo schlummern ausgestreckt liegen, untersuchen sie alles, was neu hingestellt oder abgelegt ist. So hat Lucy meine noch offene Reisetasche entdeckt und davon Besitz ergriffen. Lange ist sie nicht drin geblieben, denn Kater Peacy hat sie schnell mit ein paar Pfotenhieben herausgetrieben. Heute kletterte sie in den Karton, in dem der neue Drucker stand. Dort ist sie selber nicht lange liegen geblieben, weil ihr die Pappe wohl zu eng war. Peacy dagegen zieht das Bett vor. Ist es mal nicht ordentlich gemacht und zugedeckt, legt es sich auf die aufgeschlagenen Kissen.
Klingelt das Telefon und ich nehme den Hörer ab, kommen beide angelaufen. Peacy springt auf meinen Schoß und bleibt dort, solange ich mich unterhalte, als könnte er etwas verpassen. Lucy setzt sich an den Apparat und spielt mit der Strippe. Sie hat es auch schon fertig gebracht, mit der Pfote die Verbindung abzubrechen.
Setzt ich mich abends an den PC, macht sich Peacy wieder auf meinem Schoß breit, so dass ich kaum an die Tastatur komme. Außerdem muss ich ihn mit der linken Hand festhalten, damit er nicht herunterrutscht.
Was bleibt mir also übrig? Ich warte solange, bis sich beide auf die rote Decke an der Zimmertür legen und sanft eingeschlafen sind.
So verläuft hier im November der Katzen-Alltag. Darüber wollte ich mal berichten, nicht zuletzt deswegen, weil ich schon lange nicht über meine treuen schwarzweißen Gesellen geschrieben habe.