Gutes Essen - aber schlaflose Nacht
Ich habe die Karte von der Insel Fogo als Eingangsbild heruntergeladen, damit wir die Örtlichkeiten finden können.
Am Nachmittag des 27. Dezembers gehe ich in das Restaurant "Coral". Wie mir mein versierter Stadtführer versichert hat, kann der Gast in diesem Restaurant preiswert und gut essen. Berühmt sollen hier die sehr großen Hähnchenkeulen sein. Das Haus müsste innen mal renoviert werden. Es wäre vom Ansehen nicht so top. Für mich ist das nicht so wichtig. Die Hauptsache ist, das Essen ist okay.
Ich wähle einen gebratenen Fisch und zwar den, der im vorangegangenen Artikel auf dem Bild in der blauen Schüssel zu sehen ist. Ich meine, es ist ein Rotbars. Hier heißt er Garopa und soll sehr gesund sein. Die nette, junge Serviererin bringt mir den Fisch mit Gemüse und Reis. Ich bestelle mir zum Nachtisch einen Milchkaffee und bezahle umgerechnet 5,00 Euro.
Interessant ist die Gemüsebeilage: Das sind gekochter oder gebackener Kürbis, Möhrenstücke, Kartoffeln, manchmal auch Taro oder Süßkartoffeln. Gut gewürzt, hat es gut geschmeckt.
Um 18.45 Uhr werde ich zum Hafen gefahren, um auf die Fähre zur Insel Brava an Bord zu gehen. Es ist dieselbe Fähre, die von Praia nach Fogo kommt und von Fogo nach Brava fährt. Von Fogo nach Brava soll es nur 1 1/2 Stunden dauern. Die Abfahrt wird voraussichtlich um 21.00 Uhr sein. Weil diese Ankünfte und Abfahrten unsicher sind, hat man mich wahrscheinlich schon so früh hierher gefahren.
Gemeinsam mit einigen Kapverdianern warte ich vor dem verschlossenen Tor mal stehend, mal auf dem Zementsockel des Drahtzaunes sitzend bis nach 21.00 Uhr. Von einer Fähre ist nichts zu hören und zu sehen. Die Wachaufsicht weiß nichts und ist unfreundlich. Nach einer Weile kommt ein Taxi angefahren. Der Chauffeur erzählt uns, er wüsste, dass die Fähre gar nicht aus Praia abgefahren sei wegen eines Maschinenschadens. Wir fahren mit ihm zurück in die Stadt. Mich bringt er wieder ins Hotel.
Ich rufe gegen 22.00 Uhr die kapverdianische Reisegentur "vista verde" in Mindelo auf Sao Vicente an. Helena, eine Portugiesin, hat dort Nachtdienst. Sie versichert mir, dass die Fähre um 23.00 Uhr von Praia abfahren würde. Ich sollte mich zu 3.00 Uhr morgens bereit halten, wenn sie im Hafen von Sao Vicente anlegt. Sie würde dann nach Brava weiterfahren.
Das Zimmer, wenn ich darin schlafen möchte, müsste ich selber bezahlen. Ohne Frühstück umgerechnet 50,00 Euro pro Nacht.
Ich schlafe so gut wie gar nicht. Als ich morgens um 3.00 uhr beim Nachtpersonal des Hotels nachfrage, meint der Herr, vpr 6.00 Uhr käme die Fähre nicht. Ich sollte mich wieder hinlegen und bekäme rechtzeitig Bescheid.
Bis morgens um 8.00 uhr passiert nichts. Ich gehe frühstücken, bestelle mir einen Kaffee und esse mein Proviantpaket, das ich mir am Abend zuvor in einer Gasttätte hatte zusammenstellen lassen.
Danach telefoniere ich wieder mit "vista verde". Eine freundliche Kapverdianerin hörte sich alles an. Ich bitte sie, den Aufenthalt mit Hotel und Exkursion auf Brava sofort zu stornieren und die Information per Mail an die Reiseagentur OLIMAR in Deutschland zu senden und mir ebenfalls eine Kopie. Sie versprach mir, alles zu tun. Ich sollte die Hotelrechnungen aufbewahren.
Keiner wusste, was mit der Fähre geschehen war. Es gab sogar Gerüchte, sie wäre auf offener See stehengeblieben...naja.
So bleibe ich erst einmal weiter in Sao Filipe.
Ich erzähle die ganze Gechichte dem Ehepaar Christel und Wolfgang aus Stuttgart. Wir hatten uns vorher bereits kurz bekannt gemacht. Und beide erweisen sich jetzt als Klasse-Leute...