Adeus Fogo
31. 12. 2014.
Heute ist Silvester. Kurz nach 8.00 Uhr werde ich vom Hotel abgeholt zum Transfer in den Hafen zur Fähre für die Rückfahrt nach Praia, Santiago.
Ds Schiff läuft gerade ein. Es kommt von der benachbarten Insel Brava. Wir legen gegen 10.00 Uhr ab. Auf offener See begleitet uns ein Schwarm Delfine eine Weile. Zum Fotografieren sind sie zu weit weg. Außerdem drängen sich die schaulustigen Leute auf der schmalen Plattform. Ich genieße den Blick auf die Steilküste der Insel Fogo und stelle mir gedanklich noch einmal vor, wie ich die Insel auf der Exkursion umrundet habe.
Als die Fähre in die offene See gelangt, beginnt sie zu tanzen. Wir haben kräftigen Seegang. Die Stewardessen verteilen Plastetüten. Nicht wenigen Passagieren wurden die Beutel bald von Nutzen. Vor allem Frauen sind es - aber auch einige junge Männer, die seekrank werden. Fast die ganze Zeit lang auf offener See ist die Passagierhalle erfüllt von lautem Jammern, Stöhnen, Weinen und Krächsen..Es ist nicht angenehm. Ich halte mich meistens draußen auf.
Es ist ein besonderes Phänomen, auf der Mitte der Entfernung zwischen Fogo und Santiago (4,5 Std. Fahrt) beide Inseln am Horizont sehen zu können.
Nachdem die Fähre in Praia angelegt hat, beginnt die Suche nach dem Gepäck. Das liegt auf einem hoch beladenen Lkw. Jeder muss sich sein Gepäck selber runterholen oder es sich für ein Trinkgeld runtergeben lassen. Mein Koffer ist in Ordnung.
Ein Taxi-Transfer vom Fähr- zum Flughafen ist für mich nicht vorgesehen. Ich zahle diesmal 1000 Ecudos. Das sind 10 Euro. Die Stadfahrten sind billiger.
Auf dem Flugplatz schaue ich mich erst einmal um. Um 21.30 Uhr soll die Propeller-Maschine zur Insel Sao Vicente abfliegen. In die Stadt Praia möchte ich am Nachmittag nicht zurück fahren, weil mir das dort zu heiß ist.
Ich habe kein persönliches Ticket und hoffe, dass auch hier die elektronische Buchung vorliegt und für das Check-in ausreicht.
Nachdem ich eine Weile auf einer Steinbank vor dem Gebäude zwischen blühenden Oleanderbüschen ausgeruht habe, gehe ich zur Flugbestätigung. Mir wird versichert, dass heute mit dem Flug und auch mit dem am 06. 01. 2015 von Sao Vicente nach Sal alles in Ordnung ist.
Als frühes Abendbrot esse ich Hähnchenchenkel mit Reis und trinke eine Cola im Flughafenrestaurant.
Etwas später, so gegen 18.00 Uhr, mache ich eine Flugbekanntschaft: Eine ältere Dame fragt mich, ob ich wenig Gepäck habe. Sie möchte, dass ich von ihrem Gepäck etwas auf meinen Namen abnehme wegen der 20 kg. Ich versicherte ihr, dass mein Koffer allein schon fast 20 kg wiegt. Sie nimmt mir die Antwort nicht übel. Wir machen uns bekannt. Elvira ist auch mit der Fähre von Fogo gekommen. Sie möchte nach Sao Vicente fliegen und drei Monate bei ihrer Schwester bleiben. Ihr Gepäck ist so schwer, weil sie jede Menge Ziegenkäse mitgenommen hat. Sie ist in Begleitung ihrer Nichte und deren Tochter. Die Nichte, Ehefrau eines bekannten Arztes in Praia mit Privatklinik, sagt zum Abschied zu mir: "Ich vertraue Ihnen nun meine Tante an, weil ich weiß, dass sie bei Ihnen in guten Händen ist".
Also habe ich mich die ganze Wartezeit mit Tante Elvira unterhalten. Nur im Flugzeug sitzen wir getrennt. 40 Minuten dauert die Luftfahrt. Sie verläuft ruhig und gut.
Gegen 22.30 Uhr komme ich in der Stadt Mindelo in meinem Hotel an. Es ist das Mindelhotel.
Ich nehme mein Zimmer in der 4. Etage in Augenschein, stelle meine Sachen ab und laufe um 23.30 Uhr auf die Straße zur Uferpromenade, um das berühmte Feuerwerk von Mindelo mitzuerleben. Und das setze ich mal hier auf den nächsten Bericht vom Neujahrstag...