Am Strand von Santa Maria auf Sal
07. 01. 2015.
Mit Badehose, Badetuch und Kamera in der Tasche mache ich mich auf, um an diesem Nachmittag Santa Maria zu erkunden. Mein Hotel liegt fast am Rande in dem wenig abwechslungsreichen Viertel voller fertiger oder angefangener Wohnhäuser.
Zuvor aber habe ich im Hotel die Mutter der Eigentümerin kennengelernt, eine Italienerin, die lange Zeit auf den Kanaren lebte und jetzt hier im Gästehaus ihrer Tochter. Sie begleitete mich zur Bank, weil ich mir noch etwas Geld für den Spaziergang durch den beliebten Touristenort holen wollte. Wir unterhielten uns in einer Mischung aus Spanisch, Portugiesisch und Italiano. Sehr liebenswürdig, die alte Dame. Sie beklagte, dass eine Menge Migranten aus dem Senegal die Stadt bevölkern. Das habe ich später während meines Streifzugs durch die Straßen gesehen: Elfenbeinschwarz mit einer blonden Europäerin im Arm. Die Damen scheinen hier das zu genießen, wozu sie zu Hause keine Zeit haben. Hier ist das Angebot auch ganz anders - eben exotisch etc.
Mein Ziel ist - wie so oft - der Strand. hier soll es ein weißer Sandstrand sein. Wie ich dahin gekommen bin, erlebt Ihr auf dem Video. Deshalb schreibe ich nichts weiter darüber.
Einige Worte zu Santa Maria:
Die Stadt ist nicht das Verwaltungszentrum der Insel Sal. Das ist Espargos. Ich habe den Ort nur auf der Fahrt vom Flughafen aus der Ferne gesehen.
Santa Maria ist die wichtigste Touristenstadt der Kapverden. Sie zählt ca. 20 000 Einwohner. Der Ort wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Salz wurde aus dem Meerwasser gewonnen. Erst später, im 20. Jahrhundert entwickelte sich Santa Maria zum Badeort.
Durch das Stadtzentrum führt die Hauptgeschäftsstraße, die Rua 1. de Junho. Zwei Kirchen befinden sich im Ort, eine katholische aus dem 19. Jahrhundert (ich habe sie nicht gesehen) und die weiß/türkisfarbene Nazarenerkirche aus dem 20. Jahrhundert.
In der Hauptstraße und der Rua Amilcar Cabral verlocken viele kleine Geschäfte zum Kauf von Souvenirs. Vor allem bunte, gebatikte afrikanische Tücher und Gewänder ziehen die Blicke auf sich, ebenso Schnitzereien. Cafés und Restaurants sind überall zu finden. In Santa Maria machen vor allem Europäer Urlaub.
So - nun eröffnet sich meinen Blicken der Strand. Auf dem ersten Blick gefällt er mir. Es ist allerdings schon nachmittags, 16.00 Uhr. Es weht ein kräftiger Wind. Als ich meine Schuhe und Strümpfe ausgezogen habe, sacke ich gleich über die Knöchel in den sehr feinen Sand. Alle Kleidungsstücke muss ich in der Tasche verstauen, damit sie nicht vom Wind weggeweht werden. Auf dem Wasser schweben Surfer auf und nieder. Ich gehe schwimmen. Die Wellen sind beachtlich. Das Wasser mag 18 Grad C. haben. Ich bin erfrischt und ziehe gegen 17.00 Uhr wieder in die windgeschützten Straßen.
In der Geschäftsstraße lasse ich mir einen Kaffee servieren und beobachte in Ruhe das Kommen und Gehen der Passanten.
Nach dem Abendessen im Hotel (Hähnchen mit Pommes!) lege ich mich aufs Ohr bis kurz vor 21.30 Uhr. Vorher rief ich Frank an, um ihm mitzuteilen, dass ich morgen gegen 13.00 Uhr in Berlin -Schönefeld lande, denn der Abflug um 01.00 Uhr morgens war mir per Message bestätigt.
Um 22.00 Uhr reihe ich mich in der Abfertigungshalle des Flughafens in die Warteschlange vor dem Check-In ein. Wohlbedacht habe ich drei Flaschen Rum, eine große und zwei kleine, in mein Handgepäck gelegt, weil ich den großen Koffer nicht über 20 Kilo belasten wollte. Das aber sollte mir zum Verhängnis werden: Bei der Sicherheitskontrolle muss ich mich entscheiden: entweder die Flaschen hier lassen oder noch einmal zum Check-In und die Handgepäck-Tasche aufgeben.
Weil ich den Rum zu Hause verschenken will, gehe ich noch einmal an das Ende der Warteschlange und stelle mich an. Schnell nehme ich das Wichtigste aus der Tasche: Brieftasche. Pass, Bordkarte und Kamera. Ich verstaue etwas in Hosentaschen, die Kamera trage ich in der Hand. Langsam steigt mir die Hitze hoch.
Als ich schließlich die Kontrolle noch einmal passiert habe, stehe ich in der weiten Wartehalle ohne Handgepäck da. Was mache ich? Ich gehe in einen Freeshop und kaufe eine Tafel Mandelkonfekt, damit ich eine Plastetüte bekomme. Ich lasse mir eine große geben. Dahinein lege ich meine wichtigen Utensilien und komme mir vor wie ein armes Würstchen. Mit der Plastetüte in der Hand muss ich nun bis Berlin reisen.
Ich setze mich auf eine Plastkschale, um auf den Abflug zu warten. Es ist schon weit nach 24.00 Uhr. Die Halle ist überfüllt von wartenden Passagieren und - es tut sich nichts...