Hoch über dem Paúl-Tal
03. 01. 2015.
Um 9.00 Uhr soll heute die Exkursion durch den Nordostteil der Insel beginnen. Ich frühstücke auf der Dachterrasse des Hotels und erhalte anschließend zwei große Plastedosen, in denen sich die Lunch-Pakete für den Guide und für mich befinden.
Pünktlich treffen der Guide mit dem schönen Namen Ailton und der Kraftfahrer ein.
Wir fahren zuerst die Uferstraße entlang durch Ribeira Grande und weiter bis zur Gemeinde Vila das Pombas (Taubenstadt). Sie liegt am Ausgang des Paúl-Tals (Vale do Paúl). Paúl bedeutet schlicht und einfach "Sumpf". Das Tal liegt wie alle Täler tief eingeschnitten zwischen Gebirgszügen, die im Durchschnitt 1500 Meter hoch sind.
Wir fahren bald am Hang des Massivs hinauf und betrachten von nun an die majestätische Landschaft von oben. Der Fluss, die Ribeira do Paúl, ist ausgetrocknet, denn es hat lange nicht geregnet. Das trockene Flussbett verwandelt sich nach Regengüssen in einen reißenden Strom.
Üppiges Grün im Tal und an den Berghängen verleiht der Landschaft tropisches Aussehen.
Überall wird intensive Feldwirtschaft betrieben. An den Hängen liegen unzählige Terassenfelder, die oft künstlich bewässert werden. Maniok, Yam - hier Inhame genannt - Kartoffeln und anderes Gemüse, Bananen, aber vor allem Zuckerrohr werden kultiviert. Nicht selten sind Brotfrucht- Mango und Papayabäume mit Früchten zu sehen. Ailton zeigt mir einen Drachenbaum. Auf den Kanaren sieht man ihn häufiger als hier.
Am stärksten beeindruckt mich das blühende Zuckerrohr. Schneeweiß leuchten die Flächen, wenn man sie aus der Ferne betrachtet. Aus dem Zuckerrohr wird der Saft gepresst für die Herstellung des Grogue, des kapverdianischen Rums. Später wird mir Ailton eine traditionelle Grogue-Brennerei zeigen. Ich bin gespannt.
Wir halten vor einem Souvenir-Shop. Ich fotografiere gleich mal den kleinen Hund.
Es gibt hier einheimische Produkte. Ich kaufe eine kleine Flasche alten Grogue, einen Beutel gerösteten, ganzen und ein Säckchen gemahlenen Kaffee. Dann spendiere ich uns Dreien einen guten Kaffee, der auch wirklich so fein schmeckt.
Wir brechen auf und wollen die Grogue-Brennerei besuchen...