Inselrundfahrt auf Fogo
30.12. 2014.
Um 9.30 Uhr beginnt die Inselrundfahrt. Mein Guide ist wieder Josinho.
Schauen wir auf die geografische Karte der Insel Fogo, so beginnt die Rundfahrt in Sao Filipe, im Südwesten. Wir fahren vom Südwesten der Insel nach Nordwesten, dann durch den grünen Norden und Nordosten wieder zurück nach Sao Filipe.
Fogo ist mit 476 Quadratkilometern die viertgrößte Insel des Archipels. Sie zählt 37 000 Einwohner.
Wir verlassen die Stadt und gelangen auf die Autostraße, die um die ganze Insel weit oberhalb der Küste führt. Die Rundreise wird bis nachmittags, 17.00 Uhr, dauern. Nachdem wir den Verwaltungskreis Sao Filipe verlassen haben, kommen wir in den Kreis Santa Katarina.
Die Gegend ist sehr trocken. In den Dörfern leben die Menschen von Viehzucht. Sie halten Kühe, Ziegen und Schweine. Obst und Gemüse wird auf künstlich bewässerten, kleinen Feldern, oft in Terassenform, angebaut. Die Familien erhalten auch Zuwendungen von ihren ins Ausland emigrierten Angehörigen, vor allem aus den USA. An der Küste wird handwerklich Fischfang betrieben.
Josinho lässt vor einer Gruppe Einheimischer halten. Hier wird nämlich gerade ein Schwein geschlachtet. Ich schaue mir das an, bin aber innerlich und gefühlsmäßig nicht gerade begeistert.
An den Außenhängen der großen Caldeira liegt ein Weingut, das von Italienern bewirtschaftet wird. Sie kaufen aber die Trauben von Weinbauern, die ihre Gärten weiter oben haben.
Immer wieder eröffnen sich neue, wunderschöne Blicke auf die Landschaft, die steilen Hänge, auf den Vulkan und das Meer.
Am Wegesrand widmen wir uns etwas der Botanik. Josinho zeigt mir endemische Pflanzen, also solche, die nur auf den Inseln vorkommen: Kapverden-Senf, eine halbsukkulente Wolfsmilchsart, ein sukkulentes, rankendes Gewächs mit cremfarbenen Doldenblüten und die "Contra Bruxas" (Gegen Hexen), eine Glockenblumenart - hier in cremefarben. Es gibt sie auch in Blau.
Josinho springt über eine Mauer und fotografiert die Bananenspinne, die wegen ihrer gelben Färbung so heißt.
Diese Pflanzen und die Bananenspinne zeige ich in einem gesonderten Artikel.
Ich bewundere die langen Lavafelder. Nach ihrer Färbung und Verwitterung lassen sich jahrhundertealte von neueren Strömen unterscheiden.
Im Kreis Mosteiros laufen wir ein Stück bergauf und schauen uns die Kaffeepflanzungen an. Es ist die Sorte Coffea arabica. Der Fogo--Kaffee soll zu einem der besten zählen. Josinho meint, er sei der Drittbeste in der Welt. Ich muss dazu sagen, dass mir der Kaffee, den ich getrunken habe, immer vorzüglich gemundet hat. Im nächstliegenden Dorf bewundere ich den Weihnachtsbaum.
Vom Miradouro de Mosteiros, der Aussichtsplattform, blicke ich über die langen Hänge auf den größeren Ort Mosteiros und die bezaubernde Küste am Atlantik.
Wir speisen zu Mittag im Ort Ilhéu. Es gibt reichhaltig Fisch und Gemüse mit Reis und frittierten Kartoffelstücken.
Unsere Reise führt uns weiter an die Nordwestwand der Caldeira heran. Überall ist es grün. Zerklüftete Schluchten und bizarre Felswände verleihen der Landschaft ein pittoreskes Aussehen.
Die Praia de Salinhas hat wohl den weitesten schwarzen Lavastrand, an dem das Baden möglich ist. Heute ist es hier allerdings sehr windig und ich spüre, dass auch auf den Kapverden an meeroffenen Plätzen ein milder Winter herrscht.
Damit geht die Inselrundfahrt zu Ende.Wir fahren zurück nach Sao Filipe.