Nachdenkliches und Abstraktes in der Praxis Hagen
Als ich in das Studio Hagen eintrat, schaute ich gleich in die linke Seite des Ateliers der Malerin Vera von Wilcken. Ich näherte mich den großen Milieubildern, schaute auf das Telefon aus vergangener Zeit. Dann zog mich die Hängelampe mit dem breiten, hellen Schirm an. Ich fragte die Malerin, was sie bewegt hatte, diese Milieustudien zu malen. Sie hat die Farben faktisch in Schwarz/Weiß gehalten, so dass die Gemälde auf mich wie sehr alte Fotografien wirkten.
Vera von Wilcken erzählte mir, dass die Bilder Räume und Inventar aus der Lebenszeit ihrer Eltern wiedergeben. Das Telefon stand auf dem Schreibtisch des Vaters. Der große, weiß gedeckte Tisch mit hohen, durchbrochenen Stuhllehnen und dem hell leuchtenden Lampenschirm befanden sich im elterlichen Wohnzimmer.
Mich hat ihre Idee fasziniert, so etwas zu malen. Die Bilder versetzten mich als Betrachter in eine leicht nostalgische Stimmung mit fragenden Gedanken, wie wohl die Menschen aussahen, die auf den Stühlen Platz nahmen. Es steckt schon etwas ganz Besonderes in diesen Gemälden.
Sehr schön für mich sind die Portraits der Katze und der Hunde. Der etwas trollig ausschauende Hundekopf mit dem hoch stehenden Ohr ist der Fantasie der Malerin entsprungen.
Im Studio Hagen ist immer wieder Platz für interessante Gastausstellungen, diesmal abstrakte Malerei des Berliner Künstlers Roland Manzke.
Weitere Gemälde sind hier zu sehen, ein Rückblick in das Studio während des Roten Fadens im vergangenen Jahr:
http://www.anais2317.com/article-ausdrucksstarke-farben-im-studio-hagen-123546497.html