Ein Spielplatz, der allen Freude bereitet
Mit guten Ideen und viel Elan haben Türkshofer Eltern gemeinsam mit zahlreichen Helfern und Sponsoren die Erneuerung des Spielplatzes in ihrem Wohnort selber in die Hand genommen und in freiwilligen Arbeitseinsätzen fertig gestellt. Für den 9. Mai war die Einweihung angekündigt.
Türkshof ist schon lange nicht mehr das am Rande Lychens gelegene, kleine, kaum beachtete Gut, wie wir es aus früheren Zeiten kennen. Junge Familien haben sich angesiedelt, schmucke Häuser erbaut und historische Gebäude wieder bewohnbar und sehenswert gemacht.
Und so erblickte ich gleich nach meiner Ankunft eine ganze Schar von Männern, Frauen und Kindern. Die Kleinen tobten umher, die Großen waren mit Karren und Spaten emsig damit beschäftigt, Grassoden um das Klettergerüst herum auszustechen, um den Boden locker und sandig werden zu lassen.
Ich wollte gerne wissen,, was sich so alles um den Spielplatz herum zugetragen hatte. Deshalb unterhielt ich mich mit Falco, einem der Initiatoren.
Weil in dem Ort viel abgebaut aber kaum etwas aus öffentlicher Hand aufgebaut wurde, unternahmen die Türkshofer vor anderthalb Jahren einen Vorstoß und sprachen mit der jetzt amtierenden Bürgermeisterin von Lychen, weil sie wissen wollten, ob es denn auch einen Plan gibt, den Spielplatz wieder in Schuss zu bringen. Den gab es aber nicht, weil eine Instandsetzung auf Grund fehlender Geldmittel auf unbestimmte Zeit nicht vorgesehen war. Deshalb haben sich in diesem Jahr die Initiativreichsten zusammengeschlossen und der Stadt Lychen gezeigt, dass sie die Erneuerung von Dorf- und Spielplatz selber in Regie nehmen, dafür aber auch Unterstützung von der Verwaltung einfordern, denn immerhin bringt diese freiwillige Leistung eine Wertschöpfung hervor, die der Gesamtgemeinschaft zugute kommt.
Im Internet fanden sie den Wettbewerb "Fanta-Spielplatz" unter Aufsicht des Kinderschutzbundes. Sie gaben ihre Bewerbung ab und wurden für die Teilnahme zugelassen. Unter den 850 Wettbewerbern landeten sie immerhin auf Platz 84. Als Trostpreis haben sie sich eine Hängematte ausgesucht.
Anlässlich der letzten Kommunalwahlen forderten die Eltern die Stadt erneut auf, die Spielplatzaktion zu unterstützen. Die Stadtverwaltung lieferte daraufhin die Rutsche und ließ Kies heranfahren.
Ich wollte noch genauer wissen, was beispielsweise von den freiwilligen Helfern aus dem Ort, ihren Verwandten aus anderen Gegenden und von den Sponsoren geleistet worden ist. Mittlerweile beteiligten sich mehrere junge Leute an unserem Gespräch, und sie zählten auf:
Die Rutsche wurde aufgestellt. die Spielgeräte wurden für den TÜV wieder instand gesetzt, die Treckerreifen versetzt. Eine Buchenhecke wurde gepflanzt, Feuerschalen eingesetzt und der Fallschutz unter dem Klettergerüst hergestellt. Ein Fußballtor wurde an eine andere Stelle auf dem Dorfplatz versetzt.
Den Basket-Ball-Korb spendete der Lychener Jan Genschow aus dem alten Bestand des früheren Lychener Freizeittreffs. Die Firma Korduan brachte den Aushub für den hohen Erdhügel, Firma Aschhoff hatte die Wurzelsperre gespendet. Sachspenden - auch für das Kinderfest - kamen vom Lychen-Kontor, von der Drogerie Wasmund, der Adler-Apotheke am Markt, von Ulf Hardenberg,, von Bücher-Karger, Inh. Katrin Dreger, und der Barmer-Krankenkasse.
Die Türkshofer danken allen Spendern sehr herzlich.
Die Kinder wollen jetzt Blumen pflanzen. Sie werden darauf achten, dass kein Unrat in ihre Beete geworfen wird.
So wächst hier das gute Gefühl und der Wille, etwas für die Allgemeinheit zu bewirken, über den Gartenzaun hinaus. Mir gefällt diese Auffassung.