Tiger- oder Pfauenblume
Den deutschen Namen "Tigerblume" hat sie erhalten, weil das erste Wort der botanischen Bezeichnung der Gattung "Tigridia" lautet. Der zweite Name leitet sich in der Übersetzung ab von "T. pavonia" = "Pfauen..." Tigridia pavonia ist die bekannteste der ca. 13 Tigridia- Arten, die vor allem in Mexiko aber auch in Südamerika auftreten. Die Herkunft der Tigridia pavonea ist Mexiko. Sie gehört zur Familie der Irisgewächse (Iridiaceae) ebenso wie die Becherschwertel (Cypella).
Ich habe hier Blüten und das kleine Pflanzenareal als Bilder ausgestellt, wie ich sie in diesem Jahr kultiviert habe. Dafür habe ich mir Knollen besorgt von Sorten, deren Blütenblätter (Segmente) eine reine Farbe aufweisen. Es gibt nämlich jede Menge Kreuzungen mit zweifarbig geflammten Blütenblättern. Die Zwiebeln der Mischungen sind im Vorfrühling in Baumärkten und Gartencentern erhältlich.
Auf dem Eingangsbild ist die "Tigridia canariensis" zu sehen. Sie stammt nicht von den Kanaren. Sie ist dort nur verwildert gefunden worden. Manchmal ist sie heller, manchmal dunkler gelb und trägt in ihrer flachen Schale rote Flecken. Die leuchten scharlachrot blühende ist die Tigridia speciosa, scharlachrot mit weiß und roten Flecken. Die weiß blühende Sorte ist Tigridia alba, weiß und innen rot getupft. Auf dem dritten Bild unten ist der Pflanzenhorst zu sehen. Die Pflanzen sind im Vergleich zur Cypella weitaus kräftiger und von hellerem Grün.
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte: Tigridia pavonea wurde in Europa zunächst nur durch das Werk "Rerum medicarum novae hispaniai thesaurus" von F. Hernández (1515 -1578) bekannt, das auch eine Abbildung enthält. Knollen tauchten zu ersten Mal um 1785 in England auf, wo sie in Gewächshäusern gehalten wurden. Um 1800 sah sie dort der holländische Gärtner Voorhelm-Schneevogt. Er versuchte sie als erster im Freiland zu kultivieren und hatte sofort Erfolg.
Ich habe in diesem Frühjahr zum ersten Mal probiert, Knollen von der Tigridia vanhouttei und von der Cypella peruviana aus Samen heranzuziehen. Tigridia vanhouttei soll einmal gelb und durch und durch braun gefleckt und Cypella peruviana satt dottergelb blühen. Sie sind auf dem letzten Bild im Topf zu sehen. Die graugrünen Blätter gehören zur Tigridia. Die Anzucht aus Samen ist am Anfang etwas mühselig. Kommen die überlebenden Jungpflanzen aber in Schuss, wachsen sie gut. Ich bin auf die Knollengröße im Herbst gespannt.
Sie alle, wie auch die Cypella coelestis http://www.anais2317.com/2015/08/die-blaue-tigridia.html müssen in trockenem Sand frostfrei überwintert werden.
Und immer wieder dauert die Blüte nur einen Tag an. Der Hobby-Gärtner hat relativ lange etwas davon, wenn er viele Exemplare kultiviert, weil jede Pflanze ganz individuell mit ihrer Blüte beginnt und Knospen nachschiebt. Wie auch jeder denken mag - es sind für mich bezaubernde Gewächse.
P.S.: Wer mal googlen möchte, um sich die Vielzahl von Tigridia-Blüten anzusehen, braucht nur Tigridia pvonea einzugeben und auf Bilder klicken.