Wie wär's denn mal mit Quittenbrot?
Einen übervollen Eimer mit Apfel- und Birnenquitten habe ich vor ein paar Tagen geschenkt bekommen. Auf alle Fälle wollte ich auch in diesem Jahr wieder Quittenmarmelade herstellen. Ich mag sie sehr, weil sie sehr aromatisch ist und hervorragend auf einem Butterbrot oder auf Schnittkäse schmeckt. Auch zu Wildgerichten passt sie ausgezeichnet als kleine Beilage. http://www.anais2317.com/2014/10/quitten-marmelade-mit-penis-pepper.html
Ich habe allerdings schon öfter etwas vom Quittenbrot gehört. Das wollte ich jetzt einmal ausprobieren. Ich habe mir verschiedene Rezepte im Internet angeschaut. Dort findet man die verschiedensten Varianten mit Zusätzen wie Rotwein, Ingwer oder Zimt usw., mit Zucker oder mit Honig gemacht. Ich habe mir das einfachste ausgewählt ohne zusätzliche Aromen. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich nicht ahnte, was da auf mich zukommen sollte.
Ich habe mir zuerst 3 Kilo ganze Quitten abgewogen. Diese habe ich sorgfältig mit einer Bürste unter Wasser gereinigt. Quitten, die am Baum im hellen Sonnenlicht reifen, bilden nämlich einen weichen, hellbraunen Haarflaum auf ihren Schalen zum Schutz gegen zuviel Sonne aus.
Die gereinigten Früchte habe ich gevierteilt. Das ist etwas anstrengend, denn sie sind hart wie Holz. Nach dem Rezept sollten sie schon in dieser Form aufgekocht werden. Ich habe sie aber alle in kleine Stücke geschnitten, weil ich annahm, dass sie schneller weich werden und sich anschließend besser pürieren lassen.
Von den entkernten Quitten blieben dann noch 2, 7 Kilo geschnittene Früchte.
In einem großen Kochtopf habe ich die Masse knapp bis zur Oberfläche mit Wasser aufgefüllt und alles ca. 3 Minuten aufkochen lassen. Dann waren die Fruchtstückchen weich genug.
Das Kochwasser habe ich bis auf einen kleinen Rest abgegossen.
Nach leichter Abkühlung ging's ans Pürieren, was nicht lange dauerte. Danach gab ich etwas mehr als 1 Kilo weißen Rohrzucker hinzu und hob ihn sorgfältig unter die Masse, ohne den Saft einer Zitrone dabei zu vergessen.
Ich stelle den Topf wieder auf den Herd und wartete, bis die Masse zu kochen anfing. Und nun begann die eigenliche Arbeit. In den Rezepten stand oft, dass die Masse gerührt werden muss, bis sie so eingedickt ist, dass man den Topfboden beim Rühren sehen kann. Das war also mein "Rührziel".
Bald begann die Blasen aufwerfende Masse heftig zu spritzen, sodass ich schnell die Hitze herunterdrehen musste. Trotzdem blieb mir nichts anderes übrig, als ständig zu rühren, sozusagen ein Kampf gegen die Spritzblasen. Und das alles dauerte - sage und schreibe - eine Dreiviertelstunde, bis ich ab und zu mal auf den Topfboden schauen konnte.
Aus dem Bratofen habe ich die etwas tiefere Pfanne genommen, sie mit Stanniolfolie ausgelegt, um darauf die fertige Masse zum Erkalten zu gießen. Das hat auch sehr gut geklappt.
Am nächsten Morgen war ich gespannt. Und siehe da: Mein "Kuchen" war so fest geworden, dass ich ihn in Stücke schneiden konnte. Ich probierte die ungeraden Ränder. Oh, einfach köstlich.
Jetzt lasse ich die Quittenbrote über längere Zeit an der Luft bei täglichem Wenden trocknen, damit sie haltbar werden und ich sie vielleicht bis Weihnachten aufbewahren kann.