Goldener Herbst
Über Nacht kam ein starker Wind auf. Die heftig bewegte, laue Luft wird das Goldene an den herrlich bunt gefärbten Wäldern wohl hinweg gefegt haben. Vor einigen Tagen aber leuchtete das helle Gelb noch vom anderen Ufer des Stadtsees zu mir herüber. Deshalb entschloss ich mich eines Morgens. mit dem Fahrrad wieder durch den Buchenmischwald am Rande des Zens- und Platkowsees in Hohenlychen zu fahren. Nicht ohne eine konkrete Absicht, denn, weil ich Appetit auf Waldpilze hatte, versprach ich mir doch noch so manchen Fund am Rande der Wege.
Frühmorgens, die Sonne stand noch im Osten, verließ ich unser Städtchen, als ich die Schleusenbrücke überquert hatte und östlich von der Straße am Angelberg den Oberpfuhlsee in schönem Wasserblau liegen sah. Westlich zog sich der Stadtsee ("mein See") an gartenreichen Ufern bis fast zum Großen Lychensee entlang. Den Angelberg hoch schob ich das Rad, weil er mir zu lang ist und zu sehr ansteigt. Am Rand der alten Heilstätten vorbei gelangte ich schnell an den Waldrand, wo sich der Radfahrweg in Richtung Templin öffnet. Ich ließ ihn aber bald links liegen und bog in den sandigen Waldweg ein. Das ist der Teil der alten Templiner Landstraße, der nicht asphaltiert wurde und noch so verläuft wie in mitteralterlichen Zeiten.
Ich lief und radelte jetzt immer gegen das morgentliche Sonnenlicht. Wie herrlich schimmerte das von weißen Lichtstrahlen überflutete, sattgrüne Moos. Am liebsten hätte ich mich hier lang ausgestreckt und geträumt. Viel Zeit zum Träumen blieb mir nicht, denn gleich entdeckte ich den ersten Pilz, der hier nicht sehr häufig ist, nämlich das Kuhmaul (Gomphidius glutinosus, 5. Bild unten). Er ist essbar, schmeckt mir allerdings nicht. Außerdem ist er etwas zäh. Ich schaute weiter nach rechts und links. aber von den Wärme liebenden Pilzen wie Stein- und Butterpilz war nichts zu sehen. Dafür standen andere, mir nicht geläufige kleine Gesellen in Kolonien am Tannenwaldrand. Über den alten Grenzberg hinweg (hier hörte wohl früher mal die Gemarkung Lychen auf) fuhr ich bald in meine "heiligen Hallen" ein. Dort steht eine einsame Bank, auf der es sich verweilen und in aller Stille meditieren lässt.
Fährt der Radwander aber in gerader Richtung weiter, stößt er bald wieder auf den asphaltierten Radfahrweg. Kurz davor laufen grasige und bemooste Streifen am Waldrand entlang. Genau da schaute mich die wohl letzte einsame Marone (Xerocomus badius) an. Ich nahm sie mit. Es war der erste Pilz im Korb. Den hellweißen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) ließ ich stehen. Auch die Grünspanträuschlinge (Stropharia aeruginosa) - sehr hübsch anzuschauen - holte ich mir nicht in den Korb, obwohl sie sich für eine Pilzsuppe eignen. Aber dann - der Violette Rötelritterling (Lepista nuda), ein farbenprächtiger Pilz - der hatte es mir angetan. Zwei davon nahm ich mit für die Pilzpfanne.
Auf dem Radfahrweg, der auch zum "Kirchlein im Grünen" führt, blieb ich nur solange, bis ich an ein kleines Eichenwäldchen gelangte. Von hier führt ein Waldweg rechts rein direkt an das Hochufer des Platkowsees. Dort, wo das Schild mit der Naturschutz-Eule steht, mache ich oft meine Frühstückspause. Diesmal hatte ich kein Butterbrot dabei. Also lenkte ich das Rad wieder in Richtung Lychen und lief oder fuhr den schon dicht belaubten Waldweg über den Platkowsee in Richtung Norden zurück. Immerhin erhoffte ich mir ja, an einer Stelle noch ein paar Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) zu finden. Aber wieviele fand ich dort? Einen Einzigen. Dafür aber ockergelbe, junge Täublinge (Russula amoena). Schmackhaft sind sie gerade nicht, aber im Notfall gute Pfannenfüller.
Ich kehrte wieder zurück auf den Radfahrweg, verließ ihn nicht wieder sondern radelte hinunter bis zur Wuppgarten-Brücke, welche die kleine Durchfahrt vom Zenssee (Artikelfoto) zum Platkowsee (vorletztes Bild) verbindet.
Und nun werdet Ihr Euch fragen: "Weshalb ist sein Fahrrad pink lackiert?" Antwort: "Damit ich es besser wiederfinde, wenn ich mich mal im Wald verlaufe. Das kommt nämlich öfters vor."
Ich wünsche allen meinen Freunden und Besuchern meines Blogs noch angenehme laue, spätherbstliche Novembertage.
Petite résumée en francais: "Automne d' Or"
Pendant la nuit und vent bien fort commencait à souffler que faisait tomber les feuilles d'or des hêtres et des érables. Mais, il y a quelques jours, des couleurs jaunes brillaient encore de l'autre côté de "mon lac" Stadtsee, ou j' habite.
Un beau matin j' ai pris mon vélo pour faire un tour par les voies du forêt aux rivages des lacs Zens- et Platkowsee au sud de Lychen. En sortant de la ville j' étais enchanté par le bleu et la tranquilité du lac Oberpfulsee et de mon Stadtsee en plein soleil.
Arrivé en arrière du quartier Hohenlychen, j' ai pris le chemin cyclotourisme en direction de Templin. Une section pas asphaltée a conservé l' aspect ancien du chemin médiéval, le plus bel part considéré par moi mon "hall sacré" ou se trouve un petit banc abandoné bien propre à méditer.
Mais, il me faut dire aussi que j'avais l' intension de ramasser encore quelques champignons au bord du chemin. Je regrette d avoir à dire que le résultat n' était que modeste: 1 Xerocomus badion maron, 2 Lepistas nudas violacées, 1 Chanterelle et plusieurs russulas amoenas ocreuses.
À la pente escarpée sur le lac Platkowsee ou on voit l' hibou sur la plaque, habituellement je fais le piquenique. Cette fois j' avais oublié le pain.
Sur le petit pont on voit à droite le lac Platkowsee. La photo au début de l' article présente l' entrée au lac Zenssee.
Alors, vous voudriez savoir bien sûr pourquoi mon velo est laqué en rose. C' est pour le retrouver quand je me perdais dans le bois.
Je vous souhaite à toutes et tous un bon mois de novembre sans brouillard.