Helgoland - ein Maskenland
Vom 27. bis 30 September 2020 besuchten Frank und ich die Hansestadt Bremen. Wir wollten auch nach Cuxhafen mit der Bahn fahren, um dort das Wattenmeer kennenzulernen. Auf unserer Hinreise von Berlin nach Bremen schauten wir noch einmal auf die Karte um Bremen und Nordsee und entdeckten dabei auch die Insel Helgoland. Für uns war sofort klar, wir fahren mit der Fähre von Cuxhafen nach Helgoland und waten nicht im Wattenmeer. Am 28. 09. haben wir diesen Ganztagsausflug gemacht. Nach fast dreistündiger Überfahrt hatten wir vier Stunden Zeit, um die Insel kennenzulernen.
An die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln hatten wir uns schon während der Bahnfahrt gewöhnt. Auf der Fähre wurde streng kontrolliert. War die Maske mal etwas unter die Nasenspitze gerutscht, war sofort jemand vom Personal zugegen und mahnte. Auf Helgoland, so wurden wir vor unserer Ankunft informiert, herrscht Maskenplicht auf der ganzen Insel in der Zeit von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Zuwiderhandlungen können mit einer Geldstrafe bis zu 400 Euro geahndet werden. Weshalb bis 16.30 Uhr? Weil zu dieser Zeit alle Tages-Touristen wieder auf der letzten Fähre sein müssen.
Wie man auf dem Foto sieht, habe ich versucht, die Ganzgesichtsmaske zu tragen. Da hätte mich Frank aber führen müssen, und ich hätte nichts von der Insel gesehen.
Helgoland hat ein Deelerlun Unterland), ein Bopperlun (Oberland) und ein Mittelland. Im Unterland liegt die 2000 Einwwohner zählende Gemeinde, touristisch geprägt mit zollfreien Shops (Spirituosen und Kosmetik) und zahlreichen Cafes und Restaurants. Alles sehr hübsch und modern gestaltet mit Vorgärten vor den schmucken Wohnhäusern.
Unter- und Oberland sind durch Treppen miteinander verbunden. Die 30 Meter Höhenunterschied lassen sich aber auch mit einem Fahrstuhl überwinden. Das kostet ein Euro hoch und ein Euro runter.
Oberland ist das weitgehend naturbelassene Helgoland mit den beeindruckenden Felsklippen aus rotem Buntsandstein. Vor Millionen von Jahren soll aufquellendes Salz einen Felsblock aus der Tiefe hochgedrückt und diesen schräg aufgestellt haben. So entstand die Insel. Die Klippen nördlich der Hauptinsel bestehen aus Muschelkalk und Kreide wie auch die kleine Nachbarinsel Düne. In wenigen Stunden hat der gut laufende Wanderer die Hauptinsel der Länge nach auf den Wanderwegen durchlaufen. Wir haben uns dort oben längere Zeit aufgehalten, die Scharen der Tölpel beoachtet und uns den Wind um die Ohren wehen lassen.
Helgoland hat eine lange und bewegte Geschichte, die man sicherlich auf Wikipedia gut nachverfolgen kann.
Gegen 16.00 Uhr kehrten wir wieder zurück zu unserem Schiff mit einer offiziellen Ermahnung auf dem Weg, weil meine Nase frei war - aber ohne Strafzettel.