Kassenärzte fordern Ende aller Corona-Maßnahmen
Wie habe ich mich doch gefreut, als ich am Wochenende in den Medien vernahm, dass sich der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV), Dr. Andreas Gassen und auch der stellvertretene Vorstandschef der KBV, Dr. Stephan Hofmeister in verschiedenen Interviews für die Presse für einen "Freedom Day" für Ende Oktober aussprachen ( Osnabrücker Zeitung und
Wenn eine Impfpflicht nicht gewollt sei, so gäbe es politisch nur eine Alternative, nämlich die Aufhebung aller staatlich veranlassten Restriktionen. Wer sich impfen möchte, könne das tun. Dies läge aber jetzt nicht mehr in der Verantwortung des Staates, sondern in der individuellen Verantwortung jedes und jeder Einzelnen. Von der Politik erwarte er eine andere Kommunikation zu den Bürgerinnen und Bürgern. Umfragen hätten ergeben, dass sich manche Menschen aus Protest gegen politischen Druck nicht impfen lassen. Leider werde immer noch versucht, mit angst Politik zu machen. Es müsse endlich Schluss sein mit Gruselrhetorik und Panikpolitik.
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat nicht Schluss sondern sofort kräftig weiter gemacht: Er befürchtet für diesen Herbst eine bundesweit schwierige Corona-Lage, falls die Impfkampagne nicht besser vorankommt. Er geht davon aus, dass die Infektionszahlen wieder steigen, wenn sich das Leben wieder stärker in Innenräumen abspielt. Und wie gibt ihm die 2G-Regelung da Recht. Erst kürzlich steckten sich Geimpfte und Genesene auf einer großen Party in Münster gegenseitig an. Und das wird nicht der erste und letzte Fall sein. Um wieder zur Normalität zurückzukehren, brauche es nach Lauterbach eine viel höhere Impfquote als bisher. Um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen, plädiert er für ein staatliche Impfprämie. Noch nicht genug Lottoscheine, Gutscheine und Bratwürste, jetzt will Lauterbach klingende Euromünzen als Köder verteilen. Empfindet dieser Mann keine Scham?
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat die Kassenärztliche Vereinigung für ihre Forderung nach einem sogenannten "Freedom Day" kritisiert. Dahmen sagte auf NDRInfo, es gebe noch zu viele Ungeimpfte. "Jetzt so zu tun, als sei die Pandemie ein Privatvergnügen und Ungeimpfte letztlich selbst dran Schuld und wir könnten uns jetzt von allen Schutzmaßnahmen verabschieden, das halte ich für zynisch.""Es wäre gut, wenn die Kassenärztliche Vereinigung sich hier auf das Impfen konzentriert, hier mehr Tempo macht",
Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen soll sich in der Ärztezeitung zu „etwas mehr Rationalität“ in der Corona-Diskussion ausgesprochen haben. „Nach anderthalb Jahren im Krisenmodus brauchen wir endlich eine rationale Diskussion.“ Debatten sollten nicht auf der Grundlage von Befürchtungen geführt werden, sondern auf der Basis von Fakten. Ein solcher Fakt sei unter anderem, dass die No-Covid-Strategie in keinem Land funktionieren würde.
Ich erinnere mich an die RBB-Sendung "Wir müssen reden", in der die Impfärztin aus Berlin-Neukölln, Sybille Katzenstein, Politikern den Rat gegeben hatte, sie sollten nun mal endlich der bundesdeutsche Ärzteschaft über Corona-Maßnahmen entscheiden lassen. https://www.rbb-online.de/wirmuessenreden/videos/mehr-druck-auf-ungeimpfte-notwendig-oder-unfair.html