Das sowjetische Ehrenmal in Hohenlychen
In jüngster Zeit hat das sowjetische Ehrenmal in Hohenlychen wieder Beachtung gefunden. Zwar gab es vor dem 8. Mai keine Anlässe, durch den Friedhof, vorbei an den Gräbern von Soldaten und Sergeanten der Roten Armee, am Fuße des Denkmals Blumen und Kränze niederzulegen, aber die Pfeiler links und rechts vom Eingangstor sollten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit finden. Zuerst am linken Pfeiler konnten Passanten eine aufgesprühte, zerrissene ukrainische Fahne mit dem Datum der Kriegsbeginns Russlands gegen die Ukraine erblicken. Dann war das Graffiti-Bild wieder verschwunden, mit Zementschlempe überstrichen, um später auf dem rechten Pfeiler wieder neu zu entstehen. Die Fahne wurde wieder entfernt und stattdessen das Datum der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus, 08. Mai 1945, mit roten Lettern aufgemalt. Dieses Datum war auch der Anlass, unmittelbar in der Nachkriegszeit das Ehrenmal zu errichten. Siehe dazu auch die Seite 4 der letzten Ausgabe der "Neuen Lychener Zeitung": https://www.neue-lychener-zeitung.de/
Ein Gedanke beschäftigt mich von da an : Was hat das sowjetische Ehrenmal für die Gefallenen der Roten Armee im Kampf gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg mit dem Ukraine-Krieg heute zu tun? Zeiten und Machtverhältnisse sind in der Gegenwart ganz andere als vor rund 80 Jahren. Über den Ukraine-Krieg gibt es bekanntlich kontroverse Auffassungen. Im russischen Volk mag wahrscheinlich eines fortbestehen – der tiefe Hass gegen jegliche Art des Faschismus.
Das sowjetische Ehrenmal auf dem Soldatenfriedhof in Hohenlychen auf dem heutigen Prof. G. Pannwitzplatz gehört zur Lychener Geschichte der Neuzeit und erinnert daran, dass unsere Stadt durch die Rote Armee von der Nazi-Herrschaft befreit wurde.
Für Interessenten, die sich mit diesem Aspekt der Lychener Neuzeit näher vertraut machen möchten, habe ich hier die Geschichte des sowjetischen Ehrenmals kurz zusammengefasst.
Das 7 Meter hohe Denkmal wurde von dem Lychener Architekten Georg Olie entworfen und in den Jahren 1946/47 mit Ziegelsteinen und schwarz gestrichenen Fugen errichtet. Die Fassade des Ehrenmals wurde später verputzt und erhielt eine Plattenverkleidung, wie sie heute zu sehen ist. Am Sockel ist eine Plakette mit der Inschrift in russischer Sprache angebracht. Ins Deutsche übersetzt:
„Ewiger Ruhm den Kämpfern der sowjetischen Armee, die ihr Leben für die Befreiung der Menschheit von der faschistischen Sklaverei geopfert haben.“
Auf dem Friedhof befinden sich Einzelgräber, hauptsächlich von Soldaten und Sergeanten sowie ein Massengrab.