Im Santuario de Perezosos

Veröffentlicht auf von anais

Im Santuario de Perezosos

Am Sonnabend, dem 23. 12. 2023 fahren wir nachmittags mit dem Linienbus zum Santuario de Perezozos, dem Faultier-Schutzgebiet. Faultiere, auf Spanisch Perezosos, spielen in Costa Rica eine besondere Rolle. Bei Tierdarstellungen in der Werbung zum Beispiel stehen sie an erster Stelle, vor allem aber auf T-Shirts und Souvenir-Artikeln. Die wenigen Faultiere, die ich in der freien Natur gesehen habe, hingen in großer Höhe in den Kronen sehr großer Bäume. Dort leben sie sicher vor Feinden und haben ihre Ruhe. Wie uns allerdings Leute in Cahuita erzählten, kommen sie auch in Ortschaften und balancieren ab Dämmerung abends auf Elektroleitungen entlang, die in Costa Rica über Telegrafenmasten geleitet werden. Sie können sich verletzen, fallen auf die Straße und werden überfahren oder erleiden andere Unfälle. Es soll auch vorkommen, dass sie als Haustiere, Kuscheltiere wegen ihres babyhaften Aussehens gehalten werden. Oft werden sie dann falsch ernährt und werden krank.

Um gefährde Faultiere zu schützen, allein gelassene Jungtiere aufzuziehen und kranke oder alte Tiere Tiere zu pflegen wurde das Faultier-Schutzgebiet mit Station eingerichtet. Und diese wollten wir besuchen. Ich ging allerdings mit falschen Vorstellungen und Erwartungen an die Sache heran. Ich stellte mir vor, wir würden so eine Art Tierpflegeheim sehen mit viel Personal und könnten zusehen, wie beispielsweise die Jungtiere aufgezogen werden.

Nun gut. Vor der Station, auf der anderen Straßenseite, befindet sich die Bus-Haltestelle. Wir steigen aus, laufen über die viel befahrene Autostraße und gelangen auf den großen Vorplatz, wo sich an der gegenüberliegenden Seite ein großes, flaches Gebäude mit breiter Treppe befindet. Linker Hand steht auch ein Haus, auf das der Pfeil "Anmeldung" zeigt. Wir laufen dorthin, steigen über die Treppe auf die 1. Etage und kommen in ein großes Souvenir-Geschäft. Alles Faultier-Artikel, vom größten bis zum kleinsten Kuscheltier über Kusche-Tassen bis zu T-Shirts für Groß und Klein. Wir bezahlen unseren Eintritt mit Guide, für  uns beide umgerechnet 51- Euro.

Der Guide führt uns zusammen mit zwei älteren Besuchern über den Platz zum großen, flachen Gebäude die breite Treppe hinauf nach rechts durch eine Glastür in einen weiten Raum. Er erklärt sehr detailliert anhand der Tafel die Arten und die Lebensweise der Faultiere. Er redet ruhig, ist etwas zurückhaltend und höflich. Die Faultiere in den großen Gehegen sind alle ausgewachsen. Der Guide sagt uns, dass diese Tiere hier den Rest ihres Lebens verbringen können. Ein Tier wäre blind, das andere hätte ein Bein amputiert. andere hätten andere Defekte, und ein Faultier wäre von der Haltung als Haustier befreit worden.

Plötzlich sind wir nicht mehr allein. Eine Familie mit drei halbwüchsigen Kindern stürmt lauthals herein. Mit Sandwichs in den Händen laufen sie laut schwatzend in breitem Amerikanisch und kichernd zum ersten Gehege und reichen ein Sandwich durch das Gitter. Ich bin entsetzt, kann mich nicht zurückhalten und sage "No, no!" Daraufhin lassen sie davon ab, bleiben aber weiter laut.

Wir haben genug davon und entschließen uns zu gehen. Ich frage den Guide noch, ob es eine andere Station gäbe, wo Tiere gepflegt werden, um sie später wieder auszuwildern. Er bestätigt das. Sie wären aber nicht für Besucher sondern nur für Fachkräfte zugänglich.

Nach unserem Erlebnis hier finde ich das  vollkommen richtig. Ich habe auch nichts mit Faultier-Bildern aus Costa Rica mitgenommen.

Au Sanctuaire de Paresseux

Samedi 23 décembre 2023, nous prendrons le bus de ligne dans l'après-midi pour nous rendre au Santuario de Perezozos, le sanctuaire des paresseux. Les paresseux, appelés Perezosos en espagnol, jouent un rôle particulier au Costa Rica. Ils occupent la première place dans les représentations d'animaux dans la publicité, par exemple, mais surtout sur les T-shirts et les articles de souvenir. Les quelques paresseux que j'ai vus dans la nature étaient suspendus à une hauteur élevée dans la cime de très grands arbres. Ils y vivent à l'abri des prédateurs et sont tranquilles. Cependant, comme nous l'ont dit des gens à Cahuita, ils viennent aussi dans les agglomérations et, dès le crépuscule, ils se balancent le soir le long des lignes électriques qui, au Costa Rica, passent par des poteaux télégraphiques. Ils peuvent se blesser, tomber sur la route et se faire écraser ou subir d'autres accidents. Il arriverait aussi qu'ils soient gardés comme animaux de compagnie, des peluches, en raison de leur apparence de bébé. Souvent, ils sont alors mal nourris et tombent malades.

Afin de protéger les paresseux en danger, d'élever les jeunes animaux abandonnés et de soigner les animaux malades ou âgés, le sanctuaire pour paresseux et sa station ont été créés. Et c'est ce que nous voulions visiter. J'ai toutefois abordé le sujet avec de fausses idées et attentes. Je m'imaginais que nous allions voir une sorte de centre de soins pour animaux avec beaucoup de personnel et que nous pourrions observer comment les jeunes animaux sont élevés.

Bon, d'accord. Devant la station, de l'autre côté de la rue, se trouve l'arrêt de bus. Nous descendons, traversons la route automobile très fréquentée et arrivons sur la grande esplanade où se trouve, sur le côté opposé, un grand bâtiment plat avec un large escalier. Sur la gauche se trouve également une maison vers laquelle pointe la flèche "inscription". Nous nous y rendons à pied, montons les escaliers jusqu'au premier étage et arrivons dans un grand magasin de souvenirs. Tous des articles pour paresseux, du plus grand au plus petit, en passant par des tasses douces et des T-shirts pour petits et grands. Nous payons notre entrée avec guide, l'équivalent de 51- euros pour nous deux.

Le guide, accompagné de deux visiteurs plus âgés, nous fait traverser la place jusqu'au grand bâtiment plat et nous fait monter les larges escaliers vers la droite, à travers une porte vitrée, dans une vaste pièce. Il explique de manière très détaillée, à l'aide d'un panneau, les espèces et le mode de vie des paresseux. Il parle calmement, est un peu réservé et poli. Les paresseux dans les grands enclos sont tous adultes. Le guide nous dit que ces animaux peuvent passer le reste de leur vie ici. Un animal serait aveugle, un autre aurait été amputé d'une jambe. D'autres auraient d'autres défauts, et un paresseux aurait été dispensé d'être gardé comme animal de compagnie.

Soudain, nous ne sommes plus seuls. Une famille avec trois enfants adolescents fait bruyamment irruption. Sandwichs en main, ils se dirigent vers le premier enclos en bavardant bruyamment dans un large américain et en ricanant, et tendent un sandwich à travers la grille. Je suis horrifiée, je ne peux pas me retenir et je dis "No, no" ! Sur ce, ils s'en abstiennent, mais continuent à faire du bruit.

Nous en avons assez et décidons de partir. Je demande encore au guide s'il existe une autre station où l'on soigne les animaux pour les relâcher ensuite dans la nature. Il le confirme. Mais ils ne seraient pas accessibles aux visiteurs, seulement aux professionnels.

Après notre expérience ici, je trouve cela tout à fait correct. Je n'ai pas non plus ramené d'objets avec des photos de paresseux du Costa Rica.

Im Santuario de Perezosos
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Veröffentlicht in Costa Rica - Impressionen

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A
Hallo Joachim<br /> Ich finde diese Haltung in den zu kleinen und dazu viel zu niedrigen Käfig absolut nicht artgerecht. <br /> Ich manage zu Lernzwecken einen virtuellen Zoo mit realistischen Videotieren (Planet Zoo) und habe dort u.a. auch Faultiere. Braunkehl-Faultiere heißen die dort. Es gibt in Planet Zoo eine mächtige Zoopedia und dort steht alles wichtige, damit man wenigstens virtuell lernt, was die Tiere wirklich benötigen. Dafür bekommt man dann Arterhaltungspunkte. Gut erhaltene Tiere kann man später, auch artgerecht, auswildern.<br /> Ein Faultier ist nur in großer Höhe zufrieden. Sie benötigen nämlich die Sonnenwärme, weil ihr Stoffwechsel zu niedrig ist. <br /> Alle 8 Tage kommt es auf den Boden um zu koten. Die Forscher haben noch nicht heraus gefunden, warum das so ist. Sie können, wie Eulen, ihre Köpfe um 300 Grad drehen. und ihr Fell enthält ein einzigartiges Ökosystem aus Algen und Pilzen. Einige davon sind antiparasitär, antibakteriell und antikarzinogen.<br /> Ich nehme an, dass die Leute, die die kranken Tiere beaufsichtigen das auch wissen.<br /> Für Besucher mag es 'toll' sein, dass man die Tiere so nah anschauen kann. Für mich grenzt das eher an falsch verstandene Tierliebe, wie in realen Zoos, und die Leute die dort auch noch kreischendes Publikum zulassen machen ihren Job, aber m.E. nicht im Sinne der Hilfebedürftigen. <br /> Artgerecht wären hohe Käfige. Da alle Faultiere, gerade Blinde o.ä. Verletzte nicht schnell sind, könnte man sie mit Leitern gut erreichen. Unter ihnen könnte man eine Art Netz spannen. Sie werden sich an ihre neue Umgebung gewöhnen. Unter einem Dach sind sie zwar regengeschützt bekommen aber kaum direkte Sonne.<br /> Das ist alles andere als ausreichend, und dass du da kein Plüschdinges oder ähnliches gekauft hast finde ich sehr gut !<br /> Mich hätte noch interessiert, wie die Tiere gehalten werden, die dort dann ausgewildert werden. Ich hoffe naturnäher ...<br /> <br /> lg Uli
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A
Guten Morgen Uli,<br /> ich teile Deine Auffassung und bedanke mich vielmals für die gute Erklärung der Lebensweise der Faultiere. Ich meine, dass das Faultier ( wie eigentlich alle anderen Tiere auch) überhaupt kein Zoo- oder Schauobjekt sein darf, insbesondere wegen seiner extremen Lebensweise. Nun gut. Die kranken Tiere dort können ihr Leben weiter fristen, sonst wären sie gestorben. Aber wenn mit ihnen dazu noch Geld gemacht wird, grenzt das an mein Verständnis.<br /> Die Aufzucht- und und die Vorbereitung auf Auswilderung sollen wohl sehr gut sein. Dort haben aber nur Sachkundige Zugang, was ich für richtig halte.<br /> Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag.<br /> LG Joachim
V
pauvres petits, ça fait de la peine! c'est vrai que certains touristes sont vraiment incorrects, c'est bien triste... bisous Joachim. cathy
Antworten
A
Bonjour Cathy,<br /> c'est comme ça. De plus, je ne trouve pas très agréable que l'on fasse aussi de l'argent avec les animaux invalides comme objets d'exposition.<br /> Bisous.<br /> Joachim
K
Guten Abend Joachim,<br /> irgendwie kann ich Dich verstehen. Ich selbst kann mit Faultieren nichts anfangen. Es sind allerdings nicht nur Amerikaner, sondern auch Deutsche und andere Nationalitäten, die sich lautstark bemerkbar machen. Kinder werden meist antiautoritär erzogen und trampeln den Eltern auf dem Kopf herum. <br /> Das alles haben die 68er und die GRÜNEN bewirkt. Und nun wollen die unser aller Leben bestimmen. Mit Natur haben die allerdings nichts am Hut, sonst würden die unsere Wälder nicht zerstören. Vom Umweltschutz ganz zu schweigen!<br /> Zum Glück gibt es aber auch noch gut erzogene Kinder, die für die Zukunft sehr wichtig sind. Ich spreche sie gerne an unterhalte mich mit ihnen und ihren Eltern, wenn ich sie mal beim einkaufen treffe.<br /> Liebe Grüße,<br /> Katharina
Antworten
A
Guten Morgen Katharina,<br /> es ist ja lobenswert, dass diese geschädigten Tiere dort den Rest ihres Lebens gepflegt werden. In der freien Natur hätten sie nicht überlebt. Aber dass sie als Schauobjekt für Touristen dienen müssen und damit Geld gemacht wird, da habe ich so meine moralischen Zweifel. Ich hoffe, dass die Grünen nach den nächsten Wahlen weg vom Fenster sind. Solche verpeilte Weltsicht habe ich bisher nicht erlebt.<br /> LG Joachim