Freilandorchideen
Als "Gisela Frosch" ihre volle Pracht entfaltet hatte, stellte ich fest, dass die feine Dame ziemlich üppig geworden ist. Also muss ich sie wohl noch im September teilen. Sie steht in einem Drahtgeflecht zum Schutz gegen Mäuse und Ratten, denn für diese gefräßigen Nager sind die Knollen und Bulben der Orchideen echte Leckerbissen. Deshalb habe ich alle meine Freilandorchideen mit solchem Drahtschutz versehen. Zudem brauchen sie - je nach Art - genau zusammegestellte Erdmischungen. Die einen mögen kalkhaltige Erde, die anderen sauren Boden. Auch die Lichtverhältnisse müssen einigermaßen stimmen. "Gisela Frosch" ist eine relativ pflegeleichte Gartenhybride, eine Kreuzung zwischen Cypripedium macranthon und pubescens. Etwas schwieriger ist "Ulla Silkens", eine Kreuzung zwischen Cypripedium reginae und flavum. Dafür aber auch eine der schönsten Hybriden. In Nordamerika heimisch ist der "Königinnen-Frauenschuh" (Cypripedium reginae) mit großer Blüte. Diese Orchidee gedeiht nur in saurer Erde. Besonders anspruchsvoll ist der europäische Frauenschuh (Cypripedium calceolus) auf kalkiger, lehmiger Humuserde. Er stockt auch nur langsam auf. Bei mir hat er die ersten fünf Jahre lang überhaupt nicht geblüht. Ist aber der Klassiker für den Orchideenliebhaber. Schön anzusehen ist das Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), früher weit verbreitet auf bewirtschafteten Wiesen. Heute selten in streng geschützten Beständen. Verhältnismäßig einfach zu halten mit üppigem Wuchs bei guter Pflege ist die Bletilla striata. Wunderhübsche kleine Blüten in Cattlaya-Form. Es gibt sie auch in weiß. Wenn ich an die Anschaffungspreise denke, ist dies die teuerste Ecke in meinem Garten.