Aha! Der Grünspanträuschling

Veröffentlicht auf von anais

Die türkisleuchtende Waldschönheit ist der Grünspanträuschling. Hier präsentiert er sich noch einmal zusammen mit dem Violetten Rötelritterling auf dem Teller. Den Violetten Rötelritterling kenne ich schon seit längerem. Er ist eßbar und wächst in Fichten- und Buchenwäldern. Häufig ist er ebenfalls nicht. Aber unser schöner Grünspanträuschling? Wegen seiner leuchtenden Färbung wirkt er erst einmal verdächtig. Als hätte er eine Warnfarbe angelegt. So haben auch meine netten Kommentaristen ehrliche Zweifel an seiner Genießbarkeit gehegt. Und nicht ganz zu unrecht. In älteren tschechischen und jüngeren deutschen Pilzbüchern wird er als schwach giftig eingestuft. Das hat mich etwas verwundert, denn irgendwo meinte ich gelesen zu haben, er sei essbar. Also habe ich in DDR-Pilzbüchern nachgeschaut. Und siehe da: Dort wird er als essbar beschrieben. Das hat aber nun wirklich nichts mit DDR-Nostalgie zu tun! Um mich zu vergewissern, habe ich unseren Pilzberater - ein Diplom-Biologe - in unserem Ort befragt. Seine Auskunft lautete: "Natürlich ist er essbar. Aber geschmacklich nicht so besonders." Weil in dem DDR-Pilzbuch geschrieben steht, er eigne sich gut für Pilzsuppen, habe ich den schönen Grünspanträuschling zusammen mit dem Violetten Rötelritterling zu einer Pilzsuppe verarbeitet und vor einigen Tagen Probeessen veranstaltet. Die Suppe war vorzüglich, und ich wartete mein Schicksal ab. Fazit: wie beim "Alten Holzmichel" - ja, er lebt noch! Aber, weil er so selten und eine Pilzwunder der Natur ist, werde ich ihn nicht mehr sammeln, sondern höchstens mal wieder fotografieren.
Ich bedanke mich für die guten Hinweise. Xammilink war der Sache am nächsten gekommen, aber sie wollte auch keine Suppe. Na ja....
Unter den Träuschlingen gibt es eine Zuchtsorte aus der DDR-Zeit. Er konnte in Gärten auf Stroh angebaut werden. Ich hatte das schon längst vergessen, als ich im Mai auf einer Fläche mit Holzspänen als Bodenbedeckung den feinen Riesenträuschling entdeckte. Der kann so groß wie ein Steinpilz werden. Hier ist das Mai-Foto:

Veröffentlicht in Grüße zur Woche

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M
<br /> Ah, der Violette Ritterling, damit kann (frisch) man Gäste auch schön erschrecken Interessanten Färbungen ergeben sich<br /> bei vielen Pilzen auch beim Sauer-Einlegen. Das gibt dann auf der Silvesterparty viel Spaß!<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Aha, ich kenne die sauer eingelegten Pilze nur mit abgezogener Haut. Da sind sie alle weiß.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
X
<br /> Ohoh, da bin ich aber traurig <br /> <br /> <br />
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A
<br /> Aber - weshalb denn nur<br /> <br /> <br />
X
<br /> Brrr - igitt. G-r-a-u-b-l-ä-t-t-r-i-g-e-r  S-c-h-w-e-f-e-l-p-i-l-z!<br /> Dann doch lieber ein goldenes Pils mit weißer Schaukrone!<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Nicht so extrem alternativ denken, meine liebe Xammi!! Beides kann köstlich sein. Ich kann ihn aber jetzt nicht mehr ernten, sonst hätte ich ihn Dir in einem Weihnachtswunschpäckchen<br /> geschickt.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
M
<br /> <br /> Vielleicht richtet sich die Farbe ja an andere Tiere und Wirkung ist bei Säugtieren begrenzt<br /> <br /> <br /> Egal, der Schwefelpilz hört sich interessant an, riecht er denn so wie das Element?<br /> <br /> <br /> <br />
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A
<br /> Ich weiß es wirklich nicht, weshalb er diese leuchtend türkis Färbung angenommen hat. Fürs Verspeisen, ob von Tier oder Mensch, ist die Farbe wirklich abschreckend. Also - kann schon sein. Der<br /> essbare Schwefelpilz riecht nicht nach Schwefel. An dem giftigen Verwandten muss ich mal schnüffeln, wenn ich in den Wald fahre.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
X
<br /> Ich bewundere ja immer wieder Deine Experimentierfreudigkeit. LG Xammi<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Eigentlich sollte mir die Experimentierfreudigkeit jetzt reichen. Aber .... da gibt es noch den Graublättrigen Schwefelpilz!! Der steht allerdings noch im Wald. Und es ist hier solch ein schönes<br /> Wetter!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
M
<br /> Dann habe ich mich ja doch nicht ganz getäuscht und du hast ihn gegessen. Und da du noch lebst, war es wohl nicht so schlimm. Aber du hast recht, diese Farbtupfen machen sich in der Natur<br /> wahrscheinlich besser als im Suppentopf. Schön sehen sie aus.<br /> Liebe Grüße von Margot<br /> <br /> <br />
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A
<br /> Die Suppe hat gut geschmeckt. Leider hat sie nicht die grüne Farbe angenommen. aber er gehört eben nicht in den Topf sondern in die Natur.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />