Aufstieg bis zum "Stoi!"
Die Station I im Reichssportsanatorium während der Nazi-Zeit war das Haus des ärztlichen Direktors Prof. Gebhardt und dessen Privatstation. Gebhardt war Leibarzt des "Reichsführers SS", Heinrich Himmler. Der "Reichsführer SS", wie auch andere Nazigrößen - z. B. Rudolf Heß und Albert Speer - ließen sich in diesem Haus öfter mal kurieren und runderneuern. Wenn Himmler eintraf, war er glücklich, wenn er die ersten Stufen der Außentreppe nach oben steigen konnte. Suchte er sein Privatgemach auf, stieg er wieder eine steile Treppe nach oben. Nach oben zu steigen liebte der Karrierist über alle Maßen. Ob er beim Herabsteigen eventuell mal an den Fall gedacht hat, ist wohl unwahrscheinlich. Durch die weiße Tür gelangte er in den komfortablen Aufenthaltsraum mit Blick duch das Fenster nach Norden. Bis in die oberste Dachetage stieg er wohl nie, denn dort hielt sich das Dienstpersonal auf. Da war es nicht so luxuriös. Hitler und seine Mannen gaben sich volksverbunden und demonstrierten Kinderliebe - aber arisch mussten diese sein, wie hier während eines Besuchs beim "Stellvertreter des Führers", Rudolf Heß Ende Juni/Anfang Juli 1935 vor dem "Haus der Arbeit". Hitler weilte mehrmals in Hohenlychen. Im April 1945 hatte die "Nazi-Pracht" ein Ende. Da zogen die Russen den Schlussstrich und setzten ihr "Stoi!"
Fotos und Hintergrundinformationen vom Lychener Heimatchronisten Eberhard Kaulich.
Siehe auch:Alter Glanz in Hohenlychen