Bei den Glasbläsern in Ta' Qali Crafts Village
Von den San Antons Gärten dauerte es eine knappe halbe Stunde durch pittoreske Dörfer, an Terassenfeldern vorbei, bis wir in das ausgedehnte Gelände des maltesischen Handwerkerdorfes kamen. Wie uns unser sprachgewandter Reiseführer erklärte, haben sich Kunsthandwerker und Händler in den Baracken des ehemaligen Militärflughafens angesiedelt und ihre Werkstätten und zahlreiche Souvenirläden eingerichtet.
Besuchen kann man Glasbläsereien wie Mdina Glass und Phoenician Glass Blowers sowie verschiedene Schmuckhersteller. Die Geschichte des Militärflughafens und der Fliegerei auf Malta dokumentiert das Malta Aviation Museum.
Auch das nationale Fußball-Stadion liegt auf diesem Gelände. Malta würde hier gerne einmal, wie uns der Reiseführer erzählte, Europameisterschaften stattfinden lassen. Aber dafür gibt es wohl von der internationalen Fußballlobby zu wenig Unterstützung.
Wir haben uns auf dem zentralen Platz kurz umgeschaut und sind dann zu Mdina Glass gegangen.
Tritt der Besucher ein in die langgestreckte Halle, so wird er von erleuchteten Vitrinen mit farbenprächtigem Glas in den Bann gezogen. Man muss sich entscheiden, wo man beginnen will - links, rechts oder gleich in der Mitte.
Ich bewunderte immer wieder die Formen. Farben und Musterungen der Vasen, Teller und Wandornamente. Jutta verlor ich aus den Augen. Kann sein, dass sie es ist, die rechts im Hintergrund steht.
Nach der großen Ausstellungs- und Verkaufsabteilung gelangte ich in den Werkstattbereich der Glasbläser. Hier sah ich zu, wie der junge Künstler in nur kurzer Zeit aus einem glühenden Glasklumpen einen hellen, geschwungenen Vogel zauberte. Er drehte den Stab, zog mit der Zange und fertig war das kleine Kunstwerk, das er abschließend in Wasser abkühlte. Der größere, korpulente Kollege nahm ihm das Produkt ab. Schon war der nächste Vogel in Arbeit wie am Fließband.
Auch andere Techniken konnten wir beobachten. wie hier auf dem Bild. Der Fachmann hat irgendwie die glühende Glasblase hin und her gedreht. Es gab Rabatt. Hier waren es sogar 50 %. Wir haben uns zurückgehalten, denn, was uns gefiel, war auch mit Rabatt viel zu teuer.
Zum Schluss haben wir uns wiedergefunden. Ich und Jutta, verwandelt in farbenfrohe Glasgestalten.
Naja, so schick fanden wir diese auch wieder nicht. Aber morgen gibt es weiteres schönes Glas zu sehen...