Dahlien-Apfel-Salat
Wilddahlie (Dahlia atropurpurea).
Erst vor wenigen Tagen habe ich die Wurzelknollen der Wilddahlien aus der Erde genommen. Wegen des lauen Wetters habe ich das Anfang November getan, weil ich mich immer noch an den schönen dunkelroten Blüten erfreuen konnte.
Die Dahlia atropurpurea habe ich im Frühjahr aus Samen gezogen und zwar nicht nur wegen ihres Zierwerts sondern vor allem wegen ihrer Verwertung als Gemüsepflanze. Diese Idee mag etwas abwegig klingen, aber Wilddahlien wurden im alten Mexiko der Azteken als Gemüse genutzt. Die größte und sicherlich ertragreichste Art mag wohl die Dahlia imperialis gewesen sein, die bis zu 3 Metern hoch wachsende Baumdahlie. Sie hatte ihren eigenen Namen als "Acocotli".
1789 kam der Samen der Wilddahlien zuerst nach Spanien. Später verbreitete sich das Gewächs als Blütenpflanze mit ihren gezüchteten Formen über Europa und die Welt.
Diese hier ist eine kleine Wildform, wächst aber schnell im Laufe des Jahres zur stattlichen, lange blühenden Pflanze heran. Essbar soll alles von ihr sein, die Blüten, die Blätter und die Knollen. Ich habe mal gegooglt und wirklich Anregungen für die Zubereitung der Wurzeln gefunden. Allerdings nichts über Inhaltstoffe.
Geschmacklich wird den Knollen nachgesagt, sie ähnelten den Wasserkastanien und dem Yacon. Das Aroma erinnere an Ananas, Sellerie, Karotte oder Ingwer. Ich wollte es mal mit meinen eigenen Geschmacksknospen testen. Von zwei gut ausgebildeten Wurzelstöcken habe ich ein paar Knollen abgeschnitten. Dabei fiel mir zugleich auf, dass manche Exemplare längliche, gelbliche Wurzeln und andere wiederum runde rötliche Knollen aufweisen.
Ich habe fünf runde Knollen geschält und gewaschen. Zusammen mit einem süßen Apfel der Sorte "Gelber Köstlicher" habe ich sie geraspelt, anschließend etwas gepfeffert und leicht gesalzen. Von den länglichen Wurzeln habe ich einige dünne Scheiben geschnitten und mit Rohrohrzucker bestreut als Teil der Garnierung für den Salatteller.
Als Krönung und Schmuck setzte ich die letzte Dahlenblüte oben drauf. Zum Abendessen habe ich zuerst den Dahlien-Apfel-Salat probiert. Ich war überrascht, wie gut und saftig er schmeckte. Das Geraspelte erinnerte mich an einen Apfel-Rettich-Salat (von den rötlichen, runden Knollen). Die gezuckertern Scheiben schmeckten exotisch blumig-fruchtig, etwas knackig wie der Yacon (von den länglichen, gelblichen Wurzeln).
Die Scheiben können auch in Öl frittiert werden als Snack so nebenbei. Muss ich mal versuchen, denn im Keller liegen die Wurzeln von sieben Pflanzen. Falls ich sie alle über Winter verzehren sollte, habe ich mir vorsorglich ausgereifeten Samen vor der Ernte abgenommen.
Guten Appetit und einen schönen Sonntag wünsche ich.