Das Mühlentor
Das Mühlentor ist das älteste der drei mitteralterlichen Torbauten in der Templiner Befestigungsanlage. So wie sie heute zu sehen sind, stammen alle drei Tore aus dem 14. Jahrhundert. Ursprünglich waren sie - wie die Mauer - ganz aus Feldsteinen gebaut. Es waren einfache, zweigeschossige Gebäude mit einer Wachanlage über der Einfahrt. Der Torunterbau aus der Anfangszeit ist noch erhalten. Templin als damals bereits wohlhabende Stadt leistete sich später die fein gegliederten, gotischen Backsteintürme.
Auf der Stadtinnenseite befinden sich vier und drei spitzbogige Blendnischen mit drei Zwillingsfenstern. Friese mit Palmenornamenten setzen die Stockwerke voneinander ab. Diese Plattenfriese sind sowohl auf der Innen- wie auf der Außenseite des Tores zu erkennen.
An der äußeren Seite hat das Tor eine andere, wuchtigere Gestalt. Dort laufen die beiden Pfeiler bis zum Giebelansatz hoch und bilden einen Spitzbogen. In Traufhöhe liegt die Wehrplattform. Die Zinnen der Plattform wie auch die Giebelschräge sind mit Filialpfeilern besetzt.
Das Mühlentor trägt auch die Bezeichnungen Gandenitzsches oder Lychener Tor.
Mag sein, dass die Tore in ihrer ursprünglichen Form so ähnlich ausgesehen haben, wie das frühere Stargarder Tor in Lychen, das ist allerdings 1976 wegen mangelnder Instandhaltung und zunehmendem Straßenverkehr eingestürzt. Zur Anschauung hier ein Aquarell des Lychener Malers Erich Eisert aus dem Jahre 1952.