Das Stadthafen-Projekt
Im staatlich anerkannten Erholungsort Lychen liegen z. ZT. noch bis zum 14. April im Rathaus die Planungsunterlagen für den Bau des "Wasser-Wander-Liegeplatzes Stadtsee/Lychen" zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Bis zum 28. April haben die Bürger die Möglichkeit, schriftlich Einwendungen einzureichen. Das Stadthafen-Projekt ist in jüngster Zeit verstärkt Gegenstand für Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern. Hier zur Information einige Angaben zur Bedeutung und Größe des Projektes am Nordwestufer des 19 ha großen Stadtsees:
Der Stadthafen soll auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei am Rande der historischen Stadtmauer auf einer Fläche von 11 798 Quadratmetern angelegt werden. Davon werden 6 000 Quadratmeter für die Anlage des neuen Hafenbeckens in Anspruch genommen, das auf eine Länge von 30 Metern in das Gelände hinein ausgebaggert wird.
Eine Fläche des Lychener Stadtsees wird mit einer Größe von 1 650 Quadratmetern für die Mole genutzt, die 60 Meter in den See hineinragen soll. An der Mole sind 60 Liegeplätze für Motorboote vorgesehen. Auf der Mole werden - nicht wie auf dem Modell - drei zweigeschossige funktionale Gebäude mit einem an der Spitze vorgelagertem dreigeschossigem Aussichtsturm mit Panoramaplattform stehen.
Der Stadtsee. Ca. Mitte linkes Ufer befindet
sich das Gelände des Projektes.
In der Konfliktanalyse des Landschaftspflegerischen Begleitplans wird darauf hingewiesen, dass diese Veränderungen in einem geschützten Biotop vorgesehen seien und dies eine Fläche von hoher bis sehr hoher Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz wäre. Das Ufer des Sees würde deutlich neu modelliert. Das von Menschenhand geprägte Seeufer erfahre durch die Mole eine weitere Verbauung. Zu rechnen sei mit einer Erhöhung der Lärmemissionen durch Bootsbetrieb und Erholungssuchende auf dem Lychener Stadtsee als auch auf dem vorgelagerten Großen Lychensee.
Die umfangreiche Konfliktanalyse relativiert schließlich solche Bedenken mit der grundlegenden, sich überall durchziehenden Feststellung, dass der Standort von hoher anthropologischer Vorbelastung geprägt sei und somit geeignet für die Verwirklichung des Projektes.
Das Gelände der alten Gärtnerei.
Immerhin hat die Dimension des geplanten Stadthafens Skepsis ausgelöst. Kritiker stellen sowohl Größe, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit in Frage. Sicherlch werden sie ihre konträren Auffassungen zum Stadthafen-Projekt mit einbringen. Über den Ausgang der Diskussion dürfen wir gespannt sein.