Der Ggantija-Tempel bei Xaghra
Am späten Dienstagvormittag im Fährhafen von Mgarr auf Gozo angekommen fuhr unsere Reisegruppe in einem kleinen Bus zuerst zum Dorf Xaghra, mit steilen Gassen an einem Hügel liegend. Ein paar Schritte zu Fuß, und wir gelangten zum Areal eines der vier besterhaltenen Megalithtempel auf dem maltesischen Archipel. Nach Aussage unserer Reiseleiterin soll diese Anlage 8000 Jahre alt sein. Die im Neolithikum über mehrere Wellen eingewanderte Bevölkerung ernährte sich vorwiegend vom Ackerbau. In ihren Tempeln aus mächtigen Steinblöcken, in den halbrunden Ritualnischen sogar prezise bearbeitet und geglättet, verehrten sie den Wetter- und Fruchtbarkeitsgottheiten.
Das Eingangsbild zeigt einen großen Ritualraum. Auf dem zweiten Bild ist der linke Teil der Anlage zu sehen, denn rechts befindet sich ein zweiter Eingang. Also faktisch ein Doppeltempel. Die hohen Außenmauern sind teilweise mit Baugerüsten versehen wegen der Instandhaltungsarbeiten. Wir gelangten über Laufstege ins Innere. Weil wir nicht die einzige Gruppe waren, wurde es dort drinnen manchmal eng.
Vier halbrunde Räume für Opferzeremonien im ersten Tempel erinnerten mich an Seitenkapellen in den Kirchen. Tafeln mit Erklärungen geben dem Besucher genauere Auskunft über die Bedeutung und wahrscheinliche, frühere Zeremonien. Ich habe mir davon nichts aufgeschrieben, denn sonst hätte ich dort zu lange gestanden und vielleicht meine Jutta verloren.
Kreisrunde Öffnungen waren mehrfach zu sehen. Sicherlich sind sie in den Platten eingebettet für Opfergaben, evtl. Blut von Opfertieren. Hier befindet sich darin Erde, die meines Erachtens da nicht reingehört.
Auf dem abschüssigen Gelände am Rande der Straße zurück zum Ausgang der Anlage leuchteten und dufteten die rosa Blüten der Mandelbäume.
Den ersten Ort der Besichtigungen beendetete wir, über die Steinmauer am Straßenrand gelehnt, mit einem Blick auf die faszinierende Kulturlandschaft der Insel. Die Fahrt im kleinen Bus geht weiter...