Die Krebsschere
Krebsschere (Stratiotes aloides L.).
Unter Wasser wollte ich im Krüselinsee die Krebsschere finden. Im Volksmund wird sie vielfach Wasseraloe genannt. In früheren Zeiten kam sie in unseren Gewässern häufig vor.
Zur DDR-Zeit wurden die Seen, vor allem in der Nähe der Städte, stark durch Chemikalien wie z. B. Waschmittel verunreinigt. Düngemittel und Pestizide aus der Landwirtschaft vergifteten das Wasser. Pflanzen- und Fischvielfalt nahmen ab. Einige Arten waren vom Aussterben bedroht. Nach der Wende haben Gewässerschutz, Kanalisation und ökologischer Landbau die Wasserqualität wieder sichtbar verbessert. Die Krebsschere allerdings hat vielerorts den Grund der Seen noch nicht wieder erobert.
Ich erinnere mich an die Zeiten nach dem II. Weltkrieg, als die Gartenbesitzer mit ihren Kähnen ausruderten, um Seekraut zu ziehen - damals ein guter, natürlicher Dünger mit ausreichend Wasserkalk. Viele Krebsscheren zogen sie mit Krautharken heraus. Hinter hochbeladenen Fuhren sitzend und rudernd kehrten sie an ihre Ufer zurück. Das bleibt nun wohl Vergangenheit.
Ich habe die Krebsschere bereits beim ersten Besuch des Krüselinsees gefunden und wusste, dass sie vor der kleinen Insel in ein bis zwei Metern Tiefe wuchs. Sie gedeiht dort auch weiterhin in zahlreichen Exemplaren. Vor der Krebsschere auf dem Foto wächst eine Schlingpflanze, die an den Spitzen orange schimmert. Ich kann allerdings kaum die Arten unterscheiden, weil mir Informationen fehlen.
Die Wasseraloe hat verblüffende Ähnlichkeit mit Pflanzen aus der Gattung Aloe wegen der Blattrosette. sie sieht auch fast so aus wie eine Bromelie. Schwimmt sie im seichten Wasser unter der Oberfläche, so zeigt sie ihre kurzen Blüten mit drei weißen Blütenblättern. Wächst sie in der Tiefe, so ist sie fest verwurzelt und hat feinere Blätter wie diese hier. Wahrscheinlich muss sie zum Blühen nach oben steigen.
Sie kommt von West-, Mittel- und Nordeuropa bis Westsibirien vor. Die Pflanze steht unter Naturschutz.