Die letzte Zugbrücke
Carl Jäger, "Zugbrücke", Aquarell, 1919.
Dieses einzigartige Gemälde zeigt die letzt alte hölzerne Zugbrücke vor Lychen. Sie spannte sich über den Verbindungskanal zwischen dem nordöstlich im Hintergrund liegenden Nesselpfuhl und dem südostlichen Stadtsee, heute im Volksmund "Köppens Bach" genannt. Das Motiv erinnert etwas an holländische Malerei. Von diesem Gemälde besitzen wir leider nur ein Foto, das uns unser Stadtchronist Hans Waltrich für unsere Sammlung zur Verfügung stellte. Leider konnte er sich nicht mehr erinnern, von wem er das Foto bekommen hatte. Uns liegen weder Kenntnisse vom Maler Carl Jäger vor, noch wissen wir, in wessen Besitz sich dieses sicherlich wertvolle Bild befindet. Vielleicht hilft uns der glückliche Zufall, jemand sieht das Gemälde und kann uns dazu mehr sagen.
Die Zugbrücke befand sich am Stadtrand von Lychen über der Ausfallstraße in Richtung Fürstenberg/Havel. Sie war so lange in Betrieb, wie Lastkähne von und zur Stadtmühle hinter dem Nesselpfuhl durch den Kanal fuhren. Von der Zugbrücke gibt es noch wenige alte Fotos. 1920 wurde sie abgerissen und durch eine einfache Holzbrücke - heute aus Beton - ersetzt. Vom linken Ufer aus ertreckten sich Gärten der Lychener Ackerbürger, die lange Zeit den Beinamen "Klein Kamerun", nach der ehemaligen deutschen Kolonie, trugen, weil sich die Leute dort jede Menge Zichorien angebaut hatten. Die Wurzeln wurden getrocknet, gemalen und leicht geröstet. Das Pulver diente als Kaffeeersatz, denn der Kaffee aus Kamerun muss Anfang des vergangenen Jahrhunderts wohl teuer gewesen sein. Das nur nebenbei als kleine Historie,
Also - wer kann denn vielleicht etwas zu dem Gemälde und seinem Schöpfer sagen?