Die Preisel- oder Kronsbeere
Preiselbeere(Vaccinium vitis-idaea L.).
Als ich am Sonntagnachmittag nach meiner Radpartie durch die Hohenlychener Buchheide mit Fotostopp am Stübnitzsee über die Bredereicher Landstraße wieder nach Hause zurückfuhr, hielt ich am Waldrand der Landstrße noch einmal an und stieg einen mit Jungkiefern bewachsenen Hang hinauf, um nach Pilzen zu schauen. Blickt man in den Kiefernwald hinein, so sieht man überall weite Flächen, die mit Heidelbeerkraut bewachsen sind. Am Rande aber, wo direkt das Sonnenlicht einfällt, fand ich ein ausgedehntes Areal voller Preiselbeersträucher.
Sträucher hört sich etwas groß an. Die Preiselbeerpflanzen sind Ministräucher, die sich an den Waldboden schmiegen und hier und dort unter hohem Gras stehen. Eigentlich nichts Besonderes. Als ich aber eine Marone herausschneiden wollte, sah ich die kräftg roten Beeren. Ich blickte um mich herum und staunte nicht schlecht. Die Preiselbeersträuchlein trugen jede Menge Beeren. In dieser Menge habe ich das zum ersten Mal gesehen.
Ich kniete mich nieder und begann zu pflücken und zwar in den Mund, denn ich hatte kein passendes Gefäß dabei. Die Früchte schmecken säuerlich und fruchtig, zart bitter. Sogleich nahm ich mir vor, am nächsten Tag wieder hierher zu fahren, um mehr von den köstlichen Beeren zu pflücken. Ich hatte nämlich die Idee, Preiselbeermus zu kochen - immer delikat zu einem Wildfleischgericht.
Zu Hause wieder eingetroffen, habe ich in meinem Ratgeber "Essbare Wildpflanzen" über die Preiselbeere nachgelesen.
In der Küche kann man die kleinen, von April bis Mai gepflückten Blätter, fein gehackt als Gewürz in Saucen und Aufläufen verwenden. Sie haben einen bitteren Geschmack.
Die Früchte können roh oder verarbeitet genossen werden. Wegen ihres intensiven Geschmacks nutzt man sie für die Zubereitung von Saucen und Mus. Sie lassen sich auch zu Gebäck, Saft, Kompott und Marmelade verwenden.
Gesund sind sie allemal, denn sie enthalten reichlich Vitamin C und E, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Mangan, Eisen, Kupfer, Zink und Molybdän.
Die Inhaltsstoffe der Beeren wirken blutreinigend, desinfizierend und haben eine leicht harntreibende Wirkung.
In der Volksmedizin werden die getrockneten Blätter, ähnlich wie bei der stärker wirkenden Bärentraube, für die Teezubereitung bei Erkrankungen der Harnwege genutzt. Der Tee soll sich auch vorzüglich zur Fiebersenkung eignen.
Wegen der harntreibenden Wirkung unterstützen Beeren und Blätter auch die Behandlung von Rheuma und Gicht.
Mich allerdings plagt weniger die Gicht. vielmehr lockt mich der bittersüße Geschmack der Beeren.