Ein Wochenende voller Kunsterlebnisse
Eulenhotels für Ohrenkneifer, Keramik von Frank Verchau. Foto: J. Hantke.
An Diesem Wochende liefen wir dem Roten Faden entlang zu den offenen Ateliers in Lychen. Am Sonnabend Jutta und ich, am Sonntag ich alleine. Acht Ateliers, Kunstwerkstätten und Häuser hatten ihre Pforten bis 18.00 Uhr geöffnet. Als ich Jutta zuvor erzählte, im Haus Vogelgesang wäre ein Puppentheater zu sehen, war sie gleich Feuer und Flamme. Ich holte sie ab, und gemeinsam sahen wir dem lustigen Spektakel zu. Genauer gesagt war es Figurentheater, was uns das Künstlerpaar "Ernst Heiter" präsentierte.
"Rotkäppchen" wurde aufgeführt mit historischen Trachten, Puppen und Kulisse, nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene. Das bekannte und beliebte Märchen der Gebrüder Grimm belegten die Puppenspieler mit Worten, Späßen, zweideutigen Bemerkungen und kleinen Ehestreitereien aus dem heutigen Alltag. Die Oberhand behielt bei allem die Ehefrau. Das Märchen selbst lief in seiner Handlung wie im Buch geschrieben ab. Großmutter und Rotkäppchen wurden vom Wolf gefressen, und der Jägersmann befreite endlich beide wieder aus dem Bauch. Sehr orginell gemacht, fanden wir, denn es gab eine Menge zu lachen.
Nach dem Schauspiel sahen wir uns am Stand des jungen Keramikers Frank Verchau um und bewunderten die hübschen Eulen (siehe oben). Als er uns den praktischen Wert der Tonvögel erklärten, staunten wir nicht schlecht: In die hohlen Eulen wird Stroh gesteckt. Dann werden sie in der Nähe von Rosenstöcken beispielsweise aufgestellt. Bald nisten sich darin Ohrenkneifer ein - nützliche Insekten, denn sie vertilgen die Blattläuse an den Rosen. Ein guter biologischer Pflanzenschutz.
Am Nachmittag pralle die strahlende Maisonne auf den Hof des Hauses Vogelgesang. Wir suchten uns ein Plätzchen im Schatten, tranken Bio-Limonaden und jeder einen aromatischen Kaffee aus dem Hofcafé. Die Band "Wonky Donkeys unterhielt uns gleich neben unserem Tisch mit kräftigen Songs im Westernstil.
Die Ruhe und der Kaffee taten uns gut, denn vor uns lag noch ein langer, roter Faden. Nächste Station das Lychen House der Familie Cato...