Ernte der Haferwurzeln
In diesem Jahr habe ich versuchsweise die Haferwurzel als enge Verwandte der Schwarzwurzel im Garten angebaut. Der straffe Wuchs der Pflanzen mit ihren langen schwertfrmigen Blättern hat mir gefallen. Die Haferwurzel soll im zweiten Jahr violett blühen. So wird sie sicherlich nicht nur als Gemüse zu verwenden sein sondern auch als Zierpflanze ihre optische Wirkung zeigen.
Die Zeit der Ernte ist herangerückt, denn in wenigen Tagen soll es kalt werden. Ich habe einige Wurzeln ausgegraben. Die Pflanze ist wie die Schwarzwurzel winterhart und kann deshalb an frostfreien Tagen bis in das Frühjahr hinein geerntet werden. Durch Frosteinwirkung werden die Wurzeln süßer.
Etwas irritiert haben mich die vielen Seitenwurzeln am Hauptschaft, was bei der Schwarzwurzel nicht der Fall ist. Also gibt es mehr Arbeit beim Putzen. So wie die Schwarzwurzel soll sich auch die Haferwurzel beim Schälen durch Lufteinwirkung braun färben. Ich werde sie deshalb in einer Schüssel mit Wasser säubern.
Die Haferwurzel (Scorzonera hispanica) gehört zur Famile der Compositae. Sie ist seit mehr als 2000 Jahren in Südeuropa bekannt, wurde aber erst seit dem 17. Jahrhundert im gärtnerischen Anbau kultiviert. An manchen Orten wird sie weiße Schwarzwurzel genannt - ein Widerspruch im Namen.
Die Wurzeln enthalten viel Kalium, Vitamin B6, Vitamin C, Folsäure, Magnesium und Phosphor. Das Kohlenhydrat Inulin wird gut von Diabetikern vertragen. Den Wurzeln wird außerdem eine blutreinigende Wirkung zugeschrieben.
Alles in allem ein altes, gesundes Wurzelgemüse, dass ich in der nächsten Zeit auf Geschmack und Bekömmlichkeit in der Küche ausprobieren werde.