Nachtkerze (Oenothera biennis L. spec.).
Als bereits die Dunkelheit hereingebrochen war und die Nacht sich langsam über den Garten senkte, ging ich noch einmal hinaus, um die kühlere Luft zu genießen. Da leuchteten die vielen, weit geöffneten Blüten der Nachtkerze in klarem Zitronengelb und hoben sich faszinierend aus dem Dunkel ab. Tagsüber bleiben die Blüten geschlossen, und so habe ich ihnen bei Sonnenlicht am Terassenhang kaum Beachtung geschenkt. Aber als ich sie nun in ihrer vollen Pracht erlebte, war ich beeindruckt, wie die Nachtkerze allen zeigt, dass sie ein lebendes Geschöpf der Natur ist. An anderer Stelle habe ich einmal beobachtet, wie sie sichtbar im Verlauf einer Minute ihre Blüten öffnet. So gut kann man das wohl bei kaum einem anderen Blütengewächs miterleben.
Mit ihrer leuchtenden Farbe lockt sie Nachtfalter und kleine, schwarze Käfer heran, die ihren Nektar naschen und die Bestäubung vollziehen. Damit ist reicher Samenansatz garantiert, und die reifen, aufplatzenden Schoten schießen die Samen in die nächste Umgebung. Im folgenden Frühjahr zeigt sich ein solch' üppiger Nachwuchs, dass er durch Jäten im Zaum gehalten werden muss. Ein wunderbarer Anblick, allerdings nur für Nachtschwärmer.
Die Nachtkerze ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet sie eine flache Blattrosette über einer langen Pfahlwurzel. Im darauf folgenden Jahr streben die Blütenstengel in die Höhe.
Diese Nachtkerze ist eine verbesserte Züchtung aus der Wildform mit größeren Blüten. Die Wildform findet man häufig an trockenen Hängen, auf Geröll und an Eisenbahndämmen.
P. S.: Eine Bemerkung zum Service von Overblog: Die Schrifttypenauswahl ist weg, und damit auch mein bevorzugtes, schönes "Comic sans" Schlicht und einfach - miserabel!!!