Ferienhäuser im Wurlsee?
Blick über den Wurlsee zum Lindenwerder (rechts).
In den letzten Tagen wurden die Lychener Bürger in einem Schreiben, verfasst von einem Lychener Rechtsanwalt, darauf aufmerksam gemacht, dass beabsichtigt ist, zwei Ferienhäuser am Lindenwerder direkt in den Wurlsee zu bauen. Auf dem Lindenwerder, einer Halbinsel, befindet sich das Seehotel Lindenhof.
Eigentümer des Sees ist die Stadt Lychen. Eigentümer des Hotels und der Halbinsel ist Herr Tänzer.
Bereits am 21. Februar 2013 wurde Herrn Tänzer von der Stadt Lychen die Baugenehmigung erteilt.
Das Bauvorhaben liegt in einem baurechtlichen Außenbereich auf einem See in einem Landschaftsschutz- und Europäischem Vogelschutzgebiet.
Herr Tänzer war zuvor nicht Eigentümer irgendeiner Fläche auf dem Wurlsee. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Lychener Stadtverwaltung entsprechend große Teile des Sees an den Hotelbesitzer verkauft haben muss.
Auf der nächsten öffentlichen Stadtverordnetenversammlung am 24. 06. 2013, 19.00 Uhr, Altes Kino, soll das Projekt vorgestellt werden.
Stellungnahmen (siehe unten) der beim Landkreis Uckermark angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserbehörde halten den auf Pfählen zu errichtenden Ferienhäuserbau grundsätzlich für unzulässig und rechtswidrig.
Der Bau der Häuser dient nicht der Allgemeinheit sondern nur dem profitorientierten Eigennutz des Hoteleigentümers. Herr Tänzer steht bereits hinter dem fragwürdigen Großprojekt des Lychener Stadthafens, dass berechtigterweise immer noch nicht genehmigt ist. Das Stadthafen-Projekt
Die uns nun beschäftigenden Fragen sind:
Wie kommt die Stadtverwaltung Lychen dazu, Herrn Tänzer solche Zugeständnisse zu machen?
Weshalb verscherbelt sie Wasser- und Grundflächen in einem Naturschutzgebiet für private Expansionsgeschäfte?
Weshalb baut der Hoteleigentümer die Ferienhäuser nicht auf der ihm gehörenden Halbinsel Lindenwerder?
Werden Lychens Natur und Landschaft, von welcher der Tourismus lebt, in Zukunft noch weiter verschandelt?
Geht hier wieder Privatinteresse vor Allgemeinwohl und Schutz der Umwelt?
Der Bürgermeister wird den Lychener Bürgern diese und weitere Fragen beantworten müssen.