Frühlingssehnen

Veröffentlicht auf von anais

Winter 2010 005
                                                                                        
Haben Bäume vielleicht ähnliche Hoffnungen und Sehnsüchte wie die Menschen...?                                                                                                                                                                                                                                                                         
 

                                               
                                            
 Die Linde
                               
Noch streifen im Dunkel kalte Winde

durch das kahle Geäst der alten Linde.
Uralt ihr Stamm, zerfurcht und rauh,
ragt weit in den nächtlichen Himmel, 
in`s neblige Wolkengrau. 
Einsamer Greis in lebloser Stille?

In schütterem Haar schwarze Vogelschar. 
                               
Am Morgen fällt ein Sonnenstrahl

auf Wurzel und moosgrüne Rinde.
Mit roten Knospen der kahlen Linde
spielt lau ein leiser Frühlingswind.
                               
Da reckt sich der Baum in frischem Saft.
Und junge Kraft fließt
- wie einst in den besten Jahren -
bis zu den feinsten Spitzen hinauf.

Behutsam, im wärmenden Schein,
werden aus Knospen leuchtende Herzen.
Sie legt ihr grünes Blattwerk an.
Jahr für Jahr geliebt und neu umworben,
will die Linde an diesen Frühlingstagen
wieder für alle die Schönste sein.
                                       

                                      

    Granit-und-Baume--Rutenberg-023.JPG                                                
                                                    
                                                                                                               

Veröffentlicht in Meine Gedichte

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post
X
<br /> Mag ja sein, dass der Baum tatsächlich was fühlt, aber Deine Gefühle hast Du schön verpackt als die Gedanken des Baums.<br /> Ich neige auch dazu, in Dinge etwas hinein zu interpretieren.<br /> Mein Kühlschrank zum Beispiel, der ruft sogar meinen Kater: "Otto, da ich habe was Leckeres für Dich in mir drin." - Und dann kommt Otto, der ja rechtlich gesehen auch ein Ding ist. Also das<br /> Katzen-Ding Otto kommt zu mir und bettelt.<br /> Träum schön vom Sommer! LG<br /> <br /> <br />
Antworten
A
<br /> Dein Otto ist genau so eine lebensfrohe Seele wie mein Pille. Der ist auch immer da, wenn ich den Kühlschrank öffne.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
K
<br /> Genau! Nach einem langen und kalten Winter wünschen wir uns einfach mal wieder Sonne, Wärme und dann leben wir alle auf.Mensch und Natur warten voller Hoffnung.<br /> Liebe Grüße,<br /> Katharina<br /> <br /> <br />
Antworten
A
<br /> Unsere Hoffnung wird sicherlich bald belohnt werden!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
~
<br /> <br /> Nun, ich bin ja eigentlich ein Verfechter der Theorie, dass alles eine Seele besitzt ...<br /> In der Hoffnung, dass sich alle Bäume genauso wie ich den Frühling wünschen versteht sich.<br /> <br /> LG ~ICH~<br /> <br /> <br /> <br />
Antworten
A
<br /> Natürlich. Uns wir wünschen uns wieder den Frühling, damit wir in der Sonne wieder jung und frisch aussehen.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
K
<br /> Mein erster Gedanke war an einen Greis, der sich im Frühling wieder jung fühlt. Der zweite Gedanke war dann diese wunderschöne Linde.<br /> Der Frühling weckt Hoffnung, nicht umsonst spricht man von Frühlingsgefühlen. Man ist positiver eingestellt und das Erwachen der Natur gibt uns allen Aufrieb oder Hoffnung. Es ist schon ein Wunder<br /> was der Frühling vollbringt.<br /> Liebe Grüße,<br /> Katharina<br /> <br /> <br />
Antworten
A
<br /> Siehst Du, Du hattest die gleichen Gedanken beim Lesen des Gedichtes wie ich beim Verfassen. Wenn Winter und Eintönigkeit vorbei sind, schmücken sich alle wieder und wollen so gut wie möglich<br /> aussehen. Wenn dieser Wille nicht mehr vorhanden ist, sieht es traurig aus. Und wir warten deshalb auf den Frühling. Lach!<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />
M
<br /> Es ist zwar ein sehr schönes und hoffnungsfrohes Gedicht, aber ich glaube, dass Bäume in ganz anderen Maßstäben denken als wir Menschlein. Was sind schon 100 Jahre für so eine Linde. Aber Sehnsucht<br /> nach dem Frühling könnten sie haben, das wäre schon möglich.<br /> Liebe Grüße von Margot<br /> <br /> <br />
Antworten
A
<br /> Beim Schreiben dieses Gedichtes habe ich an ein bischen an ältere Menschen gedacht. die sich immer wieder pflegen und gut kleiden, weil sie ihrem Äußeren eine Erscheinung geben möchten, die ihrem<br /> jungen Herzen entspricht, wie die alte Linde, die im Frühling wieder jung, schön und frisch erscheint.<br /> Liebe Grüße<br /> Joachim<br /> <br /> <br />