Herbstydille
An der alten Templiner Landstraße.
Endlich gab's mal wieder einen warmen Sonnentag nach dem langen, trüben Nieselwetter. Ich habe am Nachmittag alles stehen und liegen gelassen, und habe mich auf's Fahrrad geschwungen. Mich lockte die schöne Buchheide am Rande von Hohenlychen. Asphaltierte Radwege lassen das Radeln zum Vergnügen werden. Frische Waldesluft am Rande des Zens- und Platkowsees stärkt die Lungen. Und so führt ein ca. 20 km langer Radwanderweg von Lychen bis nach Templin auf der alten Templiner Landstraße entlang. Früher war das ein unbefestigter Waldweg, der sich über Hügel und Täler durch Buchen- und Mischwald schlängelte. Jetzt trainieren dort die Hobbybiker. Auf ihm gelangt man nach 9 km auch zum "Kirchlein im Grünen". Aber soweit bin ich nicht gekommen, denn mit geübtem Späherblick habe ich wieder Pilze entdeckt: Edelreizker, Nebelkappen, Maronen, junge Schirmpilze und eine stattliche Krause Glucke. Das war schon eine Fette Henne. Die Beute bleibt aber heute hier geheim. Ich habe herbstliche Stimmung mit meiner Kamera eingefangen und dazu ein paar Verse verfasst zur Ermutigung, den Herbst zu genießen, denn bald folgt der trübe November. Eine Strecke der alten Waldstraße ist nämlich noch so naturbelassen wie in früheren Zeiten.
Herbst
Die Buchen schmückt ein gelbes Kleid,
fein angelegt zur Herbsteszeit.
Golden schimmert ihr Laub im Sonnenlicht,
das sich strahlend durch das Blattwerk bricht.
Würzig ist die Waldesluft
von Pilzgeruch und Kräuterduft.
Spinnweben schweben im feuchten Tau
wie feinste Seide, silbergrau.
Erfreu' Dich an der bunten Pracht
noch heute, dass dein Herz Dir lacht.
Denn:
Die Schönheit ist von kurzer Dauer.
Bald folgen Nebel und Novemberschauer.
Blick auf den Platkowsee und am Ende des Zenssees.