Hundszahnlilien statt roter Mainelken
Hundszahnlilie (Erythrina dens-canis) "Pagoda".
In früheren Zeiten war die Blume des heutigen Tages die rote Mainelke, Symbol für die Farbe der Arbeiterklasse, die unter dem roten Banner für das menschliche Grundrecht auf Arbeit, gegen Ausbeutung und Sklaverei kämpfte. Geführt von ihren mächtigen Gewerkschaften gingen Tausende und Abertausende auf die Straßen und demonstrierten für gerechten Lohn und für den Erhalt der Arbeitsplätze.
Sozialistisch orientierte Menschen nannten den 1. Mai "Kampftag aller Werktätigen". Heute heißt der Feiertag schlicht und einfach offiziell "Tag der Arbeit" - Feiertag für ein Abstraktum.
Wer sich glücklich schätzt, diesem Abstraktum dienen zu dürfen, feiert ihn zu Hause, auf Ausflügen oder in der Kneipe. Wer von der Arbeit ausgeschlossen ist, weiß gar nicht, was er feiern soll. entweder er feiert nicht, oder er feiert, weil offiziell ein Feiertag ist.
Jeder feiert ihn im eigenen Kreise oder nur für sich allein. Kein Gedanke mehr an Solidarität mit Ausgebeuteten und Versklavten, wie z. B. mit den Textilarbeitern in Bangladesh, kein proletarischer Internationalismus mehr, weil der marxistisch belegt wird, kein Protest gegen Maximalprofite im globalen Imperialismus.
Der "Tag der Arbeit" ist im Grunde genommen zu einem Festtag für Maximalprofiteure geworden,
denn sie gewinnen unermesslichen Reichtum aus der Arbeit.
Der internationale "Kampftag aller Werktätigen" ist zu einer Farce verkommen.
Es gab auf der Welt schon bessere Zeiten, um diesen Tag zu feiern.