Irisblüte
Irisblüte, Mai 2014. Fotos: J. Hantke.
Ab Mitte Mai entfalten die Bartiris ihre prächtigen Blüten. Am frühen Morgen, noch vor dem Frühstück, gehe ich den Gartenweg zum See entlang und atme den Duft der vielen leuchtenen Blüten ein. Am intensivsten duftet die hellblaue Iris, eine alte Sorte, die bereits mehr als 60 Jahre hier im Garten steht. Wir hatten sie schon von den Vorgängern des Grundstücks übernommen. Sie öffnet in jedem Mai zuerst ihre himmelfarbenen Kronen. Danach zeigt sich die daneben stehende zweifarbig violette Art. Dann überrascht eine Woche lang immer wieder morgens ein neues geöffnetes Farbenspiel.
Wer kann das Wesen, den Mythos und die Schönheit dieser Gewächse besser beschreiben als Christian Grunert in seinem Buch "Gartenblumen von A bis Z", erschienen im NEUMANN-VERLAG, Radebeul 1, 2,. Auflage 1967. Ich erlaube mir, ihn hier zu zitieren:
"Die Pflanzen wurden bereits bei den Alten nach der Göttin Iris benannt, die als Botin der olympischen Götter auf dem Regenbogen zu Erde herniederstieg, ja bis in die Tiefen der See, zu den Wassern des höllischen Styx hinab, um den Willen und Ratschluss der Himmlischen zu verkünden und zu vollstrecken. Silberne Tautropfen, in denen sich das Licht irisierend spiegelt, waren ihr Gewand.
Ebenso bunt und vielfarbig wie der Regenbogen und das Gewand der Göttin waren, sind es die Iris im Garten. Silbrig und in allen Tönen des Regenbogens flimmernd wäre die Farbe, welche der Gattung zukäme, wollte man diese als ein farbiges Gebilde betrachten."
Und hier habe ich neulich sehnsüchtig geschaut, ob die Göttin Iris den Regenbogen am Abendhimmel über Lychen herabgestiegen ist zu den Gärten am Stadtsee, um den Schwerlilien Schönheit und Duft zu verleihen....