Klostermühle Boitzenburg

Veröffentlicht auf von anais

In der Nähe der Ruine des Klosters Marienpforte  Zisterzienserkloster Marienpforte steht die alte Fachwerk-Wassermühle. 1271 wurde sie zum ersten Mal erwähnt und gehörte zum Zisterzienser Nonnenkloster. Betrieben wurde sie vom Pachtmüller mit den Gesellen, Mahl- und Sägeknechten. Seit über 700 Jahren wird die Mühle von einem Wasserrad angetrieben. Die Typen der Räder wechselten im Laufe der Jahrhunderte mit jeweils besserer Technik.

Im Zuge der Reformation hat der brandenburgische Kurfürst Joachim II. die Klosterbesitzungen an den Schlossherrn Hans v. Arnim verkauft.

Der letzte Besitzer, Graf v. Arnim, ließ am Wassergiebel eine Francis Turbine einrichten, ein stählernes Wasserrad am Grund eines großen Wasserkessels einrichten und ein Turbinenhaus mit Transmission anbauen. Der Generator erzeugte 220V pulsierenden Gleichstrom.

1974 begann der letzte Müller Willi Witte neben seinem Mühlenbetrieb mit dem Aufbau des Technischen Denkmals und Museums.

Auf Wunsch der Besucher wird die Mühle in Betrieb gesetzt.

Als ich mit meinen Freunden aus Wiesbaden die Klostermühle besuchte, war ich erstaunt, welch' alte Technik, Antiquitäten und Sammlungen in dem Mühlenhaus untergebracht sind. Wir benötigten wohl eine Stunde, um uns fast alles anzuschauen. Die historische Müllerwohnung mit offenem Herd und Rauchfang und die gute Stube haben uns besonders gefallen. Sie zeugen von gewissem Wohlstand der Müller und Bauern zur Kaiserzeit.

Ärmlich sieht dagegen die Knechtkammer aus.

 

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Einzigartig ist die antike Radioausstellung mit Apparaten, die bis in die zwanziger Jahre zurückreichen. Zu bewundern ist das intakte Mahlwerk auf vier Böden und vieles mehr.

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Zum Abschluss hatten wir ein langes, interessantes Gespräch mit Herrn Benthin - ein Streifzug durch die deutsche Geschichte - der als Historiker lange Jahre das Museum leitete.

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R
<br /> Ich mag historische Häuser die auch heute noch in Betrieb genommen werden können sehr weil die Arbeit so anschaulicher wird. In Molfsee im Freilichtmuseum kann man sich heute noch<br /> anschauen wie Käse früher gemacht wurde und eine Mühle kann auch noch in Betrieb genommen werden, ich wünsche Dir einen schönen Abend und einen schönen Feiertag, l G Regina<br />
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A
<br /> <br /> Ich finde das auch interessant und sehenswert. Vom Freilichtmuseum in Molfsee hast Du doch früher mal etwas geschrieben, oder irre ich mich? Vielen Dank für die netten Wünsche. Den Feiertag haben<br /> wir in Ruhe und im Garten verbracht.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />
X
<br /> Lieber Joachim, falls ich mal wieder in Deine Gegend komme, möchte ich mir das auch ansehen! Mit diesem Artikel machst Du mir darauf Lust. Aber wenn Du mal in meiner Gegend bist, hätte ich auch<br /> eine interessante Mühle zur Besichtigung anzubieten, eine alte Schiffsmühle auf dem Rhein bei Ginsheim. Gruß, Xammi<br />
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A
<br /> <br /> Wir machen das, liebe Xammi, wir schauen uns gegenseitig unsere Mühlen an (die nicht unsere sind.Lach)<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />
K
<br /> Hallo Joachim, das ist ja ein kleiner Schatz, den Du fotografiert hast. Es waren bestimmt wohlhabende Leute und das Knechtzimmer war auch bei anderen Wohlhabenden ähnlich. Ich lese gerne<br /> historische Romane und genau so stellte ich mir immer das Zimmer für einen Knecht oder eine Magd vor. Obwohl, der Beschreibung nach, war es meist noch viel kleiner. Für die damalige Zeit war es<br /> wohl nicht das schlechteste.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina<br />
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A
<br /> <br /> Hallo Katharina! Es ist kaum zu beschreiben, was die Museumsleute im Laufe der Jahre alles gesammelt haben. Ich habe im Stillen so an unsere kleine Heimatstube gedacht. Kein Vergleich. Aber schön<br /> ist sie auch.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />