Krause Glucke mit Hackröllchen in Rahmsauce zum Feiertag
Diese prächtige Krause Glucke musste heute dran glauben. Ich wollte sie mit feinem geschnetzeltem Kalbfleisch und süßer Sahne zubereiten. Weil weder Kalbfleisch noch süße Sahne im Kühlschrank vorrätig waren, ging ich heute vormittag zum Fleischer und zum kleinen Lebensmittelgeschäft am Marktplatz. Ich musste mich allerdings sehr wundern, denn die Straßen waren leer und die Geschäfte geschlossen. Ah, fiel mir wieder ein. Na klar - heute ist Reformationstag! Heute feiern Kirche und Land!!! Also borgte ich mir süße Sahne bei den Nachbarn. Nur Kalbfleisch hatte niemand. Kalbfleisch ist wohl auch nur selten zu bekommen.
Also zerkleinerte ich am Küchentisch die Krause Glucke und unterzog sie einer sorgfältigen Wäsche. Sie ist besonders lecker, mit nussigem Geschmack. Dann schnitt ich Zwiebeln und etwas Knoblauch, bis mir die Augen tränten. Aus dem Garten holte ich frischen jungen Dill. Gut gewaschen, hackte ich ihn fein. Dann bereitete ich die Hackfleischröllchen zu. Kalbfleisch wäre natürlich am Staatsfeiertag angemessener gewesen. Weil es dazu Reis geben sollte, weichte ich ihn schon etwas in Salzwasser mit einem Schuss Rapsöl vor.
Jetzt ging's ans Braten, Bruzzeln und Kochen. Zuerst wurden die Hackfleischröllchen knusprig gemacht und beiseite gestellt. Dann kamen die Krause-Glucke-Stückchen mit etwas Rapsöl in eine große Pfanne und bruzzelten so 15 bis 20 Minuten. Und da fiel mir der Reis ein. Also ließ ich ihn - nicht allzu weich - kochen und danach noch bis zur Fertigstellung des köstlichen Feiertagsgerichts ein bischen quellen.
Mit den würzigen Saucen der Hackfleischröllchen und der Krausen Glucke verquirlte ich die süße Sahne in der großen Pfanne, gab einen Schuß frischen Zitronensaft dazu - noch vornehmer wäre natürlich Weißwein - und dann Röllchen und Glucke hinein. Noch einmal kurz aufgekocht und mit dem Dill bestreut. Anstelle von Dill wären auch Basilikum oder etwas Thymian geignet.
Der Reis wurde im Sieb gespült, noch einmal erhitzt, damit er locker wird, in eine ausgewaschene Tasse gefüllt, etwas angedrückt und auf den Teller gestülpt. Dann kam das Pilzgericht dazu, garniert mit Tomatenstückchen (die letzten aus der eigenen Ernte), einer Zitronenscheibe und Dillkraut.
Ein vorzügliches Feiertagsgericht am Sonnabend, wo es normalerweise eine Gemüsesuppe gibt.
Das Rezept:
- 400 Gramm Krause Glucke oder Morcheln, auch Shitake-Pilze oder Herbstrompeten
- 300 Gramm Hackfleisch (Kalbfleisch,geschnetzelt)
- weißer Pfeffer
- Salz
- nicht zu wenig gehackte Zwiebeln
- eine gehackte Knoblauchzehe
- 100 ml süße Sahne (saure Sahne ist auch lecker)
- Saft von einer halben Zitrone
- 1/8l trockener Weißwein
- fein gehackter Dill, oder Basilikum, Tymian, je nach Geschmack
Als Beilage eignen sich Reis, Nudeln und Kartoffeln.
Guten Appetit!