Lychen - Modell für emissionsfreie Wärmeerzeugung
Unser staatlich anerkannter Erholungsort Lychen wird bis zum Oktober 2010 ein Konzept zur Entwicklung als Modellregion für emissionsfreie Wärmeerzeugung erarbeiten. Den Auftakt für dieses mittelfristig angelegte, umweltfreundliche Projekt gab am Montagabend eine erste Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung für interessierte Bürger in den Räumen der neuen Feuerwehr. Die Stadt möchte damit ihren Beitrag zum Klimaschutz unserer Erde leisten. Als Erholungsort mit emissionsfreier Wärmeerzeugung hätte Lychen zugleich die reale Chance, ihr früheres Attribut eines Luftkurortes wieder zu erlangen. Wie Dr. Neumann, Investor des Heilstättenprojektes Hohenlychen erklärte, muss die Region über ihre Grenzen hinaus als ökologisch sauber wahrgenommen werden. Das ist eine grundlegenden Voraussetzung für die wirtschaftliche, vor allem touristische Entwicklung des Ortes.
Zugleich geht es um dezentralisierte Wärmeenergieerzeugung und Abkopplung von der weiter steigenden Preisspirale, verursacht von den großen Energiekonzernen. Im Rahmen der Konzepterarbeitung werden die zur Verfügung stehenden erneuerbaren Wärmeenergiequellen für deren mögliche Nutzung geprüft, wie z. B. Geothermie (die hier unterirdisch verlaufende Thermowassersole), Solarthermie, Biomasse und Biogas.
An alle öffentlichen, gewerblichen und privaten Wärmeabnehmer wird im kommenden Jahr ein Erfassungsbogen verteilt, um die bisher genutzen Wärmequellen und die Höhe der CO2-Emissionen festzustellen. Bis zum Oktober 2010 wird es voraussichtlich möglich sein, die optimale Variante für emissionsfreie Wärmeerzeugung zu ermitteln. Ein ehrenamtlicher Beirat von Lychener Bürgern unterstützt diese Arbeit. Für die technische Umsetzung haben sich kompetente Unternehmen bereit erklärt.
Das uckermärkische Lychen wagt sich damit an ein ehrgeiziges, zukunftsorientiertes Projekt heran, das das globale Umdenken in der Energieerzeugung unterstützen kann.
Zur ersten Informationsveranstaltung waren - wie leider nur allzu oft - viel zu wenige Interessenten erschienen. Sicherlich muss das Projekt erst überall bekannt und im Gespräch sein, damit es zum Anliegen aller wird.