Maltesische Stadtarchitektur

Veröffentlicht auf von anais

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Auf unseren Exkursionen durch Landschaften, Dörfer und Städte Maltas hat mich immer wieder die Architerktur beeindruckt. Nicht nur die Kirchen und Paläste sind von besonderem Reiz sondern auch die Wohnhäuser an den Straßen und Plätzen strahlen Harmonie und schlichte Eleganz aus. Ich habe diese Architektur bis eben noch der Tradition der Malteser zugeschrieben. Nun lese ich jedoch im Reiseführer, dass dies ein britisches Erbe sein soll. Die Kolonialherren führten im 19. Jhd. die strikten Bauvorschriften des georgianischen Architekturideals auf den Inseln ein: mit wenigen Ausnahmen Zweistöckigkeit, Flachdach, Anzahl der Fenster und Balkone, Straßenbreite. alles war nach einem Idealbild geregelt, das die britischen Beamten als passend für ein mediterranes Land hielten.

Allerdings wurden auch landestypische Eigenentwicklungen miteinbezogen, wie z. B. die Innenhofgestaltung. In Innenhöfen sind wir allerdings nicht gewesen.

Diese Fotos habe ich in Mosta aufgenommen. Eine Seitenstraße mit den typischen Fensterläden und Balkonen (erstes Bild) und die Häusergruppierung um den Marktplatz.

Der Ursprung der überall an den Fassaden anzutreffenden Balkone in bunten Farben aus Holz scheint noch ungeklärt zu sein. Möglich ist, dass sie zur Zeit der Johanniter nach kleinasiatisch-türkischem Vorbild auf die maltesischen Inseln kamen.

Wahrscheinlich ist jedoch auch, dass die Balkone von den Briten eingeführt wurden, die dafür das notwendige Holz im großen Umfang importierte.

Im 10. Jhd. trat die Bevölkerung unter arabischer Herrschaft zum Islam über. Es kann sein, dass schon aus jener Zeit der Balkonbau herrührt, denn sie sind nicht offen. Statt Fenster befinden sich Holzläden davor. Zur Zeit des Islam durften die Frauen unverschleiert nur so auf das Treiben in den Straßen blicken. Wer weiß?

 

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Veröffentlicht in Malta und Gozo

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K
<br /> Hallo Joachim,<br /> <br /> <br /> sehr schöne Bilder hast Du uns da wieder präsentiert und einen interessanten Bericht. Diese Balkons gibt es auch in Spanien und auf den kanarischen Inseln oft zu sehen. Aber auch dort waren ja<br /> mal die Araber und es kann durchaus möglich sein, dass es für die unverschleierten Frauen gedacht war. Ich selbst habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Ich dachte immer, es ist so gebaut,<br /> um die heiße Sonne abzuhalten und trotzdem frische Luft zu erhalten. Allerdings wurde diese Bauweise auch viel später noch ausgeübt. Das sollten wir mal recherchieren. <br /> <br /> <br /> Komm gut in die neue und hoffentlich wärmere Woche! <br /> <br /> <br /> Liebe Grüße, Katharina<br />
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A
<br /> <br /> Hallo Katharina,<br /> <br /> <br /> sicherlich wird das auch für den Schutz gegen die heiße Sonne sein. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass die engländer in ihren Kolonien die Balkone so gebaut haben. In Indien z. B. wird<br /> es so etwas sicherlich auch geben. Vielleicht finden wir weitere Vergleiche.<br /> <br /> <br /> Ich habe heute bei dem schönen Wetter bis eben Winterschutz im Garten entfernt und Komposterde gesiebt. Bin ganz schön geschafft.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> <br /> <br /> Joachim<br /> <br /> <br /> <br />