Offener Garten voller Gäste
Die "Tage der Offenen Gärten in der Uckermark" brachten Leben und viel Bewegung in meinen Garten am Lychener Stadtsee. Sonnabend früh waren wir nicht so guter Hoffnung. Petrus ließ uns im Ungewissen. Die Sonne zeigte sich nur ab und zu zwischen dicken, dunklen Wolken. Trotzdem schmückten wir den Hof mit Fotos der Hobbyfotografin Gabriele Benedix zum Thema "Natur und Landschaften rund um Lychen" und meinen Wasserfällen und Traumstränden in Mikronesien. Ich hatte bereits am Vorabend einen Stand mit Pflanzen zum Mitnehmen aufgestellt. Am Seeufer bereiteten wir das Frühstück mit Kräuterquark-, Erdbeermarmelade-, und Fetakäseschnitten vor, dazu gab es Perilla-, Ananasminzetee und Waldmeisterlimonade.
Schon kurz nach 10.00 Uhr trafen die ersten Besucher ein. Bald darauf geben sich die Gäste sprichtwörtlich die Klinke in die Hand. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich führte die Gaten- und Naturfreunde mehrmals durch den Gemüse- und Blumengarten und hatte eine Menge Fragen zu beantworten. Selbst an eine richtige Mittagspause war nicht zu denken. Am Nachmittag offerierte ich den Leuten meine Plunderstücken, gefüllt mit Kirschmarmelade und Kaffee. So ab 15.00 Uhr saß ich ab und zu mal mit meinen Besuchern bei guter Unterhaltung zusammen.
Einige kamen von weither angereist: aus Berlin, Falkensee, Baruth, Eberswalde, aus der Prenzlauer Gegend, Templin und Dörfern in der Uckermark. Natürlich ließen es sich meine Lychener Freunde und Bekannte nicht nehmen, hier, in die Vogelgesangstraße 13, hineinzuschauen. Ich freute mich sehr, dass schon am ersten Tag viele der noch übrig gebliebenen Tomatenpflanzen mitgenommen wurden. Unsere neuen Wochenendnachbarn, ein junges Berliner Pärchen, haben sich voll eingedeckt mit Pflanzen für ihre Beete, die sie zur Zeit nebenan für sich anlegen.
Die Fotos mussten wir allerdings gegen Mittagzeit abnehmen, weil es immer wieder regnete. So fand auch der erste Kaffeenachmittag unter Regenschirmen statt. Trotzdem war es sehr schön.
Der Sonntag aber wurde zu einem richtigen Glückstag und mit überraschenden Besuchen für mich. Sonnig und warm hatte es uns Petrus gemacht. Punkt 10.00 Uhr öffnete sich die Tür, und hereinspaziert kam mein früherer Chef mit Gattin aus Prenzlau. Ein freudiges Wiedersehen. Bei ihnen gedeiht die Pimpernuss, die ich ihnen vor Jahren geschenkt hatte, viel üppiger als bei mir, wie sie mir lachend berichteten. Klar, so solles auch sein!
Als wir auf der Wiese beim Frühstück zusammen saßen, gesellten sich Damen des Lychener Frauenchores "Silberklang", die Malerin Frau Trottner mit Ehemann und fremde, nette Gäste dazu.
Ich schaute den Gartenweg nach oben und erblickte eine Schar schwarz gekleideter Gestalten. Eine Biker-Gruppe aus Temülin kam herunterspaziert. Junge Frauen und Männer, chic sahen sie aus. Sie schauten sich mit mir die unterschiedlichsten Gewächse an. Eine junge Frau mochte wohl sehr das kleine, graublättrige Gänsefingerkraut auf der Wiese. Ich gab ihr den Spaten, und sie grub sich eins aus für den Teichrand. Tja, was die Leute so alles mögen. Ich amüsierte mich.
Wieder ein -Tag ohne Mittagpause. Am Nachmittag wurde es voll. Ein Wildtierexperte und Pflanzenkenner schaute sich die Freilandorchideen genauer an. Ein Kartoffelspezialist entdeckte eine Viruskrankheit an zwei Kartoffelstauden. Unser Lychener Stadtchronist Eberhard Kaulich mit Ehefrau unterhielt sich lange angergt mit dem Lychen-Kenner und Mitgelstalter unserer Stadtzeitung Klaus Dickow und Gattin, die hier zur Zeit Urlaub machten. Mein junger Freund Martin, der in meinem Haus während seiner Oberschulzeit lebte, kam mit Frau aus Sohn aus Fredersdorf bei Berlin. Eine junge Frau hat vielleicht im Garten vor Aufregung ihr Armband verloren. Bisher habe ich es noch nicht gefunden. So sind also einige Dinge sowohl in der Mitte als auch am Rande passiert.
Großes Interesse haben wieder unter den Gewächsen gefunden: Die Schwarznessel (Perilla) wegen des aromatischen Tees, der Korallenstrauch, die Seidenpflanze, das gewaltige Blattwerk der kanadischen Sumpfcalla, die Strauchpäonien, der weiß blühende Meerkohl und alte Gemüsesorten wie Haferwurzel und Pastinaken.
Wir haben keine Besucherliste geführt, kamen aber zu dem Ergebnis, dass wir zwischen 70 bis 80 Gäste an beiden Tagen hatten. Ein Erfolg auch für Lychen, weil viele unser Städtchen zum ersten Mal kennenlernten . Siehe auch dazu die Seite:link
Das sind Fotos vom Sonntagvormittag. Ich hoffe, dass ich von Gabriele Benedix weiter erhalte.