Originelle kleine Kietz-Zeitschrift
Als ich am Donnerstag bei einem guten Freund zu Besuch weilte, ein Tässchen Kaffee trank und Neuigkeiten austauschte, überreichte er mir diese kleine Zeitschrift, die sich "Neuköllner Dschungel" nennt. "Das ist erst die dritte Ausgabe des Blattes, das an alle Haushalte in dem Berliner Stadtbezirk kostenlos verteilt wird. Und wie es scheint, kommt es bei den Lesern gut an. Schau' es Dir mal an. Vielleicht entdeckst Du auch etwas von Dir," meinte er schmunzelnd zu mir.
Zuallererst wollte ich mal wissen, weshalb ein Totenkopf die Titelseite "ziert". Das erklärt die Redaktion gleich im Editorial: Die Überlegung war, das Multikulturelle in dem Bezirk am einfachsten darzustellen - ein Symbol, das alle eint, ungeachtet des Typs, der Nationalität oder Hautfarbe. Und weil einer die Idee des Totenkopfes hatte, schauten sie im deutschen Wörterbuch nach und da steht geschrieben: "Totenschädel, von Fleisch und Haaren befreit." Also - irgendwie sehen wir alle so aus.
Ich habe die farbig gestaltete Zeitschrift mit Interesse durchgeblättert. Sie enthält gute Artikel, Fotos und Anregungen für ein abwechslungsreiches Leben im Kietz. Künstler werden vorgestellt, Musikevents u. v. m.
Und - der "Neuköllner Dschungel" ist provokativ. Er ist eben anders als ein Durchschnittsboulevardblatt.
Auf der Seite 19 von insgesamt 24 entdeckte ich schließlich mein Foto mit dem hübschen grünen Häuschen in Stockholm.Gucke mal! Schönstes Biedermeier! Die Redaktion hat damit ein Preisrätsel gestaltet und dem Leser drei Fragen gestellt: Ist das
a) Eine historische Telefonzelle in Kopenhagen?
b) Ein Parkscheinautomat in Oslo?
c) Eine öffentliche Bedürfnisanstalt in Stockholm?
Zu gewinnen gibt es da eine Original-Neuköllner Dschungel-Tasche. Die könnten sie auch für mich für das Foto locker machen, oder? Lach!
Auf alle Fälle habe ich mich über das Belegexemplar gefreut und wünsche der Redaktion einen schnell wachsenden Leserkreis!