Radwanderung zum Stübnitzsee
Der Stübnitzsee. Fotos: J. Hantke.
Bevor ich in den Hohenlychener Wäldern die Stelle mit den vielen Preiselbeeren Preiselbeermarmelade entdeckte, führte mich meine ca. zweistündige Fahrradtour durch die Buchheide. Nach dem Ortsausgang auf der Landstraße in Richtung Templin bog ich rechts in einen breiten Waldweg ein. In diesem Jahr wurde er neu aufgeschüttet und planiert. Das Radfahren war leicht und und machte Freude.
Lange ist es her, dass ich zum Stübnitzsee geradelt bin. Umgeben von hohen Buchenbeständen an der Ostseite umsäumt ihn an der Westseite Kiefernwald. In früheren Jahren vor der Wende war der See so eine Art Naherholungsgebiet für Offiziere der Roten Armee aus dem Hohenlychener Militärhospital. Sie hatten sich am Ufer blau angestrichene Holzhütten hingesetzt, angelten und badeten dort. Die Lychener fuhren deshalb meistens am See vorbei.
Ähnlich wie an der Punz-Kuhle Geheimnissvolle Punz-Kuhle stand in Vorkriegszeiten hier ein Haus, in dem der Lehrer aus der Dorfschule von Tangerdorf mit seiner Familie gelebt haben soll. Ich habe vom Haus nichts mehr gesehen, weil es bald abgerissen worden war.
Über einen hohen Hang gelangt der Wanderer an das tief liegende Gewässer. Ich stellte das Rad an einen Baum und ging zu Fuß hinunter. Eigenlich war ich noch nie so nahe an dem See.
Ein Pfand führt um ihn herum. Mich faszinierte die herrliche Spiegelung der Wolken im Wasser am Nachmittag. Das klare Wasser erinnerte mich an mein Schnorcheln in anderen Seen unserer Umgebung. Sicherlich gäbe es auch hier unter Wasser einiges zu entdecken. Weil es bereits zu kalt ist, lasse ich mir solche nassen Erkundungen vielleicht für den nächsten Sommer.
Der Waldsee ertreckt sich länglich von Süd nach Nord und ist größer als die Punz-Kuhle. Im Laub fand ich viele Butterpilze, ein hübsches Motiv, um das Wasser aus der Pilzperspektive aufzunehmen.
Ich wanderte den Weg wieder zurück bis zum Hang, auf dem mein Fahrrad wartete. An einem abgestorbenen Buchenstamm erblickte ich, wie aufgefädelt, diese Reihe Zunderschwämmen und heruntergefallene Äste, die mir auf dem ersten Blick als Wurzeln erschienen.
Ich nahm Abschied vom still liegenden Stübnitz, kletterte den Hang hinauf und schwang mich wieder aufs Rad weiter durch ältere Kiefernschonungen bis zur Bredereicher Landstraße, wo ich meine Preiselbeeren fand. Ein schöner, erholsamer Nachmittagsausflug.