Raubzüge in der Lychener Neuzeit
In der Neuzeit gab es in Lychen mindestens zwei beachtliche Vorfälle:
Der erste Raub:
Am 15. 2. 1997 wurde die Lychener Filiale der Sparkasse Uckermark durch drei bewaffnete Bankräuber überfallen. Die Angestellten werden diesen Tag nicht so schnell vergessen. Eine Angestellte im Ruhestand erinnerte sich nach der Tat: "Wir hatten bereits die Türen zugeschlossen. Das muss so gegen 20 nach sechs gewesen sein. Plötzlich stürzten drei Männer, recht klein, mit Gesichtsmasken und Integralhelm bewaffnet, je eine Pistole in der Hand, in den Schalterraum und forderten energisch: 'Geld! Geld!' Es ging so blitzschnell. Alarm konnte keiner mehr geben."
Vermutlich waren die Täter durch ein Fenster eingestiegen und auch später so geflüchtet. Alles dauerte nicht länger als 10 Minuten. Die Mitarbeiterinnen der Filiale mussten den Geldschrank öffnen. Darin befanden sich Kassetten für den Geldautomaten. Dann sperrten die Gangster die Frauen in die Damentoilette ein (wenigstens hier haben sie Rücksicht auf das Geschlecht genommen). "Wir haben eine halbe Stunde lang Klopfzeichen gegeben", erzählte die Zeugin. Dann kam "dein Freund und Helfer", die Polizei, und befreite die Frauen. Es wurde eine sechstellige Summe geraubt.
Der zweite Raub:
Auch in der Rubrik "dümmste Gangster" können wir mithalten.
Das Lychener Postamt, 1908 in der jetzigen Berliner Straße gebaut, wurde am 26. 8. 2003 durch die Post geschlossen. Vor dem Krieg hatte Lychen zwei Postämter. Nach der Schließung übernahm der "Quelleshop" am Markt den Postbetrieb ab dem 27. 8. 2003.
Trotzdem steht im Polizeibericht vom 4. 9. 2003: "Die Einbrecher hebelten das Gitter auf, schlugen mehrere Türen ein und standen schließlich nur vor leeren Schränken. Der verursachte Sachschaden war allerdings erheblich. Er wurde auf 1000 Euro geschätzt." Gesprochen wird hier von dem alten Postgebäude. Also, Zeitunglesen hätte den Einbrechern viel Arbeit erspart!
(Aufgeschrieben vom Stadtchronisten Eberhard Kaulich. Personennamen wurden von mir entfernt).