Schräge Kunstobjekte
Die schräge Küche. Fotos: J. Hantke
Uwe Jähnichen, der surrealistische Stahlkünstler, gestaltet nicht nur überdimensionale, allegorische Skulpturen und symbolhafte Gemälde. In seinem Haus am Rande des "Feldes der Träume" (Siehe gleichnamige Seite) hat er über die letzen Jahre zwei Räume zu Kunstobjekten gemacht. Im Jahre 2003 kam ihm die Idee: "Wozu benötige ich eigentlich eine alltägliche Küche? Ich koche nicht. Wenn ich hungrig bin, reichen mir eine trockene Stulle und Teewurst völlig aus."
Also veränderte er seine Küche so, dass sie zu einem Gegensatz zum Alltäglichen und Konventionellen wurde. Dort, wo normalerweise gerade Ebenen das Bild bestimmen, setzte er Schrägen. In diesen schrägen Lagen sollten aber Herdplatte, Abwaschtisch, Wasserkocher u. ä. trotzdem funktionsfähig sein. Spezielle Klammervorrichtungen halten die Töpfe auf der Herdplatte. allerdings müssen es Töpfe mit schrägem Boden sein, damit die Suppe auch drin bleibt. Aus der Mischbatterie fließt warmes und kaltes Wasser bis an den rechten Rand des Beckens. Weiter nicht! Ab und an, wenn Besucher kommen, wie z. B. Presse und Fernsehen, zeigt er eine wirkliche Kochprobe.
Mit der schrägen Küche, die er 2004 fertiggestellt hatte und dem noch in Arbeit befindlichem schrägen Bad möchte Uwe Jähnichen den Betrachter einfach nur anregen, gewohnte Dinge einmal anders zu sehen. Wer bestimmt, dass alles so sein muss, wie es ist? Neue Sichtweisen und Ideen sind in der heutigen, vom Konsum diktierten Geldgesellschaft, gefragt. Uwe Jähnichen ist ein Quer-, Schräg und Andersdenkender.
Und heute hat der Schlingel Geburtstag. Geschenke mag er nicht. Gratulieren werden wir ihm trotzdem mit seinem schrägen Schuppen!Beim Stahlkünstler zu Hause - eine Milieustudie .
Hier einige Bilder von der schrägen Küche und vom schrägen Bad. Im schrägen Bad kann sich der zukünftige Benutzer bei bestimmten Verrichtungen zum Glück an die Wand anlehnen und festhalten wie die Figur auf der Konsole.