"Stinkender Willie"
Gelb blühendes Lysichiton im Botanischen Garten von Berlin. Foto: J. Hantke.
..."Amerikanischer Stinktierkohl" oder einfach nur "Stinkkohl" - nicht gerade schmeichelhaft sind diese Trivialnamen, die der Mensch diesem beeindruckenden Gewächs in Nordamerika verpasst hat.
Ich habe diese gelb blühende Art im Botanischen Garten Berlin-Dahlem fotografiert. "Stinken" sagen wir Menschen mit unserem Geruchsempfinden den Blüten nach. Der Geruch ist süßlich verwesend, erinnert an Aas. Damit lockt die Pflanze Insekten für die Bestäubung an.
Bei uns wird das Aronstabgewächs, das zur Familie der Araceae gehört, "Scheincalla" genannt, botanisch "Lysichiton americanum". In seiner Heimat Nordamarika, vor allem Canada bis Alaska, bedeckt die Scheincalla bisweiligen ausgedehnte Sumpfgewässer.
Sie besitzt ein vertikales Rhizom. Die Scheinblüte als leuchtende Spatha in gelb oder weiß erscheint im Frühjahr zuerst mit der Spadix, dem Kolben, an dem die unzähligen kleinen, zwittrigen Blüten sitzen.
Lysichiton ist bereits in einigen Gebieten Europas, z. b. Skandinavien, zum Neophyth geworden, also zu einem Pflanzeneindringling, der nicht zur einheimischen Flora des Kontinents gehört.
Die weiß blühende Art wächst bei mir im Garten. Ihr Blütenkolben hat bei mir noch niemals Samen angesetzt. Deshalb habe ich auch noch keine Verbreitung des Gewächses festgestellt. Blüten und Blätter sind sehr schön und einzigartig. Schaut hier: Die Kanadische Sumpfcalla
Allen Betrachtern und Freunden wünsche ich eine schöne Woche.
Lasst Euch nicht durch irgendwelche Gerüche oder sogar Gerüchte von Euren guten Taten abhalten.