Über den Marfa Ridge zur Goldenen Bucht
Am 25. Februar, dem Montag, lernten wir auf einer Halbtagstour am Nachmittag unsere nähere Umgebung kennen. Wir durchquerten den Nordwesten der Insel Malta über den Marfa Ridge, ein felsiger Höhenzug, bis zur Anchor Bay (Anker-Bucht) an der der schmalsten Stelle der Insel.
Unser Guide sprach als Maltese ein perfektes, gewähltes Deutsch und war fleißig im Zeigen und Erklären. Als wir am felsigen Abhang der Anker-Bucht nach unten schauten, staunten wir nicht schlecht. Da stand ein komplettes nichtmaltesisches Fischerdorf aus Holzhäusern. Das ist eine alte Filmkulisse, in der heute noch ein Restaurant betrieben wird. 1979 wurde dieses kanadische Fischerdorf für die Dreharbeiten zum Comic-Film "Popeye, der Seemann" an die Bucht gestellt. Der Film scheint wohl bald in Vergessenheit geraten zu sein. Ich habe ihn nicht gesehen.
Danach sahen wir etwas richtig Maltesisches. Unsere Fahrt führte uns an der Stadt Mellieha vorbei auf einen Berg, auf dem der Selmun-Palace weit in das darunter liegende, fruchtbare Tal blickt. Früher residierte in dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Landsitz die Stiftung "Monte di Rendenzione", die versklavte Malteser aus der Hand der Sarazenen befreite. Bis vor kurzem befand sich in dem Gebäudekomplex ein Hotel. Jetzt steht es leer. Ein neuer Betreiber wird gesucht.
Von der Anhöhe des Palastes hat man einen herrlichen Blick auf die Mellieha-Bucht an der Nordküste. Feigenkakteen mit essbaren Früchten überall. Sie wurden in früheren Zeiten eingeschleppt.
Jutta und ich, wir fanden Mauer und Hintergrund ideal für ein gemeinsames Foto, das ein Reisegast gerne für uns aufnahm. Danach ging es wieder quer durch den schmalen Nordwesten zurück zur Küste, die nach Afrika ausgerichtet ist, zur Golden Bay, zu Goldenen Bucht.
Hoch über der fantastisch schönen Bucht steht ein alter Wachtturm, zu dem wir über steiniges Gelände gelaufen sind.
Ein lang gestreckter Sandstrand bietet in wärmeren Monaten alles, was man zum Badeurlaub braucht. Wir sind im Februar noch nicht bis nach unten geklettert, haben aber die herrliche Aussicht genossen.